1197. Gottesverächter bestraft.

[969] (S. Letzner a.a.O.)


Zu Ende des 16. Jhdts. hat an der Straße und dem Kreuzwege, der von Einbeck auf Dassel und von Eilenhausen auf Detershausen geht, eine Klause oder Heiligenhäuslein gestanden. Nun hat es sich zugetragen, daß ein vornehmer, wohlbekannter Bürger aus Einbeck mit seinem Geschirr in den Solinger Wald fuhr um Holz zu holen. Als er nun seinen Wagen beladen hat und an diesen Ort gekommen ist, hat er den Weg ungleich und ausgefahren gefunden, hat aber weder dort Holz oder Steine, um das tiefe Geleise auszufüllen,[969] finden oder bekommen können, er hat also aus dem genannten Heiligenhäuslein eins der Bilder herausgeholt, in den Weg gelegt und ist darüber hingefahren. Bald hernach, noch an demselben Tage und noch ehe er mit dieser Last heimgekommen ist, hat ihm sein eigener Wagen mit der Last das eine Bein zerdrückt, zerknirscht und zerbrochen, daß er lange Zeit den Aerzten unter den Händen geblieben ist.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 969-970.
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