860. Die vier Hände im Dome zu Fulda.

[740] (S. Brower, Antiq. Fuldens. II. 17 p. 173.)


Im Fußboden des Doms zu Fulda erblickt man auf einem hervorstehenden Steine einen Kreisring, in welchem aus Erz vier Hände eingesetzt sind, die nach Art der Hand eines Schwörenden mit drei ausgestreckten Fingern nach allen vier Himmelsgegenden zeigen. Das soll bedeuten, wie die Fürsten und Herren von Thüringen oder Hessen, der Wetterau, Sachsens und Baierns einst der Abtei zu Fulda Gehorsam und Treue geschworen haben. Auf gleiche Weise sah man sonst zu Hersfeld auf der Spitze der Kirche eine vergoldete Hand, deren Mittelfinger und Zeigefinger wie zum Schwur ausgestreckt waren. Diese Hand erinnerte daran, daß die Kaiser Ludwig und Lothar jene Kirche unter ihren besondern Schutz genommen hatten.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 740.
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