404. Die Sage von der Stadt Stargard.

[453] (S. Berckenmeyer Th. I. S. 692.)


Stargard ist eigentlich die wichtigste von den brandenburgischen Städten in Pommern. Der Ihnafluß fließt mitten durch und sonderbarer Weise ertrinkt allemal am St. Johannistag, wo sie dort Jahrmarkt haben, Jemand darin, daher denn auch die Leute davor von der Kanzel herab gewarnt werden. Eine halbe Meile um Stargard herum, so weit man die sogenannte Johannisglocke hören kann, läßt sich aber keine Schlange betreten.

Stargard hat übrigens gerade wie Jüterbog (s. oben S. 364 Nr. 297) ein rothes Meer, so heißt nämlich heute noch der von seinen Ringmauern stehengebliebene Thurm von der Menge des bei den zahlreichen Belagerungen der Stadt im Mittelalter dort vergossenen Blutes.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 453-454.
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