314. Der Husarensprung.

[372] In der Nähe des Dorfes Sirgwitz, zwischen Bunzlau und Löwenberg, erhebt sich ein steiler Felsen, an dessen Fuße der reißende Bober schäumt. Dieser Ort heißt der Husarensprung, weil im siebenjährigen Kriege ein Ziethenscher Husar, Namens Paul Werner, von seinem Oberst als Stafette ins Hauptquartier des Königs geschickt, unterwegs von Trenkischen Panduren verfolgt, sich vor ihnen nicht anders retten konnte, als daß er keinen Ausweg mehr vor sich sehend von der hohen Klippe hinabsprang und glücklich auf der am Fuße derselben befindlichen Wiese angelangt seine Botschaft zum König brachte. Von diesem aufgefordert, sich für seine kühne That eine Belohnung auszubitten, erbat er sich nichts als das Pferd, mit welchem er den kühnen Sprung gethan, zum Andenken.

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Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 372.
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