1306. Die Dränger.

[1058] (S. Jahrb. Bd. X. S. 363.)


Zu den gespenstigen Wesen, die in dunkler Nacht auf den Außendeichen Nordfrieslands ihren Spuk treiben, gehören auch die sogenannten Dränger, welche unsichtbar den nächtlichen Wanderer bald nach der rechten, bald nach der linken Seite von der Krone des Deiches und in die Gräben zu drängen suchen und oft mit solcher Kraft schieben und drücken, daß der Wanderer den Klotstock recht tief in den Klei stoßen muß, um sich nur fest zu halten. In solchen Fällen ist es nicht gut, ein Wort zu sagen; am Besten ist's, sich anzustellen, als wüßte man gar nichts von dem Dasein des neckenden Gesellschafters.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 1058.
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