Diotima

[247] Du schweigst und duldest, und sie verstehn dich nicht,

Du heilig Leben! welkest hinweg und schweigst,

Denn ach, vergebens bei Barbaren

Suchst du die Deinen im Sonnenlichte,


Die zärtlichgroßen Seelen, die nimmer sind!

Doch eilt die Zeit. Noch siehet mein sterblich Lied

Den Tag, der, Diotima! nächst den

Göttern mit Helden dich nennt, und dir gleicht.

Quelle:
Friedrich Hölderlin: Sämtliche Werke. 6 Bände, Band 1, Stuttgart 1946, S. 247.
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