Zweiundfünfzigstes Kapitel.

Ein nächtlicher Gast.

[129] Wenn man nach einem Abende, wie ihn Arthur im vergangenen Kapitel verlebt, nach Hause geht, das Herz voll Seligkeit, die Augen strahlend, wenn man zum ersten Male von dem Mädchen, welches man liebt, öffentlich einen zärtlichen Abschied genommen und sie fest an's Herz gedrückt, unbekümmert um Vater und Mutter, Tante und ältere Schwestern, die vielleicht in großer Verlegenheit, daß ihnen das selbst noch nicht begegnet, den Kopf auf die Seite wenden und bedeutsam husten, so betritt man die Straße mit einem sonderbaren Gefühle. Man lacht in sich hinein, man reibt sich die Hände, man betrachtet die Häuser, ob es in Wahrheit noch dieselben seien, die da standen, während man heute Abend schon einmal hier vorbei kam; man freut sich über den klaren Himmel und über den finsteren, über Mondschein, Schnee und Regen; man findet es, wenn der letztere herabrieselt, von ihm eine überflüssige Mühe, daß er den Versuch macht, uns verdrießlich zu stimmen. – Wir lachen über ihn, auch über den Wind, der unsern Regenschirm empor kehrt und unsern Hut zu entführen droht. Blase nur, blase! Wir wandeln dahin, im Herzen ein schönes, strahlendes Bild, das uns warm und trocken erhält, das uns leuchtet in finsterer Nacht, und das uns wärmt trotz Kälte und Wind. Alle unangenehmen Zufälligkeiten, die sonst wohl uns zu erzürnen im Stande sind, existiren für uns heute Abend gar nicht. Was kümmert es uns, ob das Wasser in den Rinnen dahin schießt, oder ob der Boden so glatt geworden ist, daß man nur fortkommen kann, indem man sich an den Mauern der Häuser hält. – Gleichviel[130] man springt hinüber, oder man glitscht zuweilen aus, fällt auch wohl hin, um dann lachend wieder aufzustehen.

Dieses Gefühl trug Arthur mit sich nach Hause, und wenn ihm auch von den eben erwähnten Unfällen keiner begegnete, so schien er dagegen auch nicht zu bemerken, daß ihm Schnee und Regen in's Gesicht schlugen, und daß er, um sich abzukühlen, den Hut in der Hand hatte. Er betrachtete sinnend den finsteren Himmel, der sich mehr und mehr überzogen, und blinzelte vergnügt nach den Straßenlaternen hin, als wollte er sagen: wüßtet ihr, was ich weiß. Zuweilen blieb er auch stehen, und schaute lange in die Nacht hinaus. – Alsdann theilten sich vor seinem innern Auge Finsterniß und Mauern, er sah hinein in ihr Stübchen und war entzückt, wie schön sie da ruhte. Den rechten Arm hatte sie unter den Kopf gelegt, so daß ihr Gesicht fast aufwärts zum Himmel sah; sie athmete bald leicht und bald schwer, ihre Wangen waren sanft geröthet, und ihre frischen, leicht geöffneten Lippen flüsterten leise: »Arthur, mein Arthur!«

Nachdem er das im Geiste gesehen, fuhr er sich mit der Hand über die Augen und verwischte gewaltsam dies reizende Bild wieder; auch wandte er sich um, setzte sogar seinen Hut auf und schritt eiliger nach Hause, nicht, um aus der kalten Nacht zu kommen – die that seinen brennenden Wangen wohl – sondern um in seiner Wohnung Papier und Bleistift zu ergreifen und ihre Züge in der Geschwindigkeit noch ein Halbdutzendmal hinzuzeichnen.

Es mochte fast Mitternacht sein, als er in der Nähe des elterlichen Hauses ankam. Er ging bei der Hausthüre vorbei, denn sein Weg führte ihn, wenn er Abends spät nach Hause kam, durch eine enge Gasse an den hinteren Theil des Gebäudes, wo er durch eine kleine Thüre eintreten konnte und sich dann gleich in der Nähe seiner Zimmer befand.

Vor dieser kleineren Thür war eine Gaslaterne, welche sie mit hellem Scheine beleuchtete. Als Arthur unweit des letzteren angekommen[131] war und schon die Hand in die Tasche gesteckt hatte, um seinen Schlüssel heraus zu ziehen, hielt er auf einmal mit dieser Bewegung inne, blieb stehen und schaute nach dem Gascandelaber, denn es war ihm, als sähe er eine menschliche Gestalt, die an demselben angelehnt stand.

»Das ist seltsam,« dachte der Maler und blickte schärfer hin. Richtig! da war ein Mensch, der auf etwas zu warten schien.

Arthur mußte, um seine Thüre zu erreichen, ziemlich dicht bei diesem Candelaber vorbei gehen; ehe er dies aber that, zog er seinen gewichtigen Hausschlüssel aus der Tasche, faßte seinen Stock fester und schritt langsam vorwärts.

Sobald er näher kam, löste sich die Gestalt von dem Candelaber ab und trat ihm einen Schritt entgegen. Sie waren sich jetzt Beide so nahe gekommen, daß an ein Ausweichen nicht mehr zu denken war; auch hatte sich der Unbekannte so aufgestellt, daß er fast vor der kleinen Hausthüre stand, weßhalb es der Maler für das Beste hielt, denselben anzurufen und ihn bestimmt aber höflich zu fragen, ob er vielleicht irgend eine Absicht verfolge, daß er ihm so auffallend in den Weg trete.

Bei dieser Frage griff die Gestalt an ihren Kopf und bückte sich leicht. Wir vermuthen fast, daß sie den Hut abnehmen wollte, was aber nicht wohl ausführbar war, da sie keinen auf dem Haupte trug. Dabei öffnete sie ihren Mund, und sie sprach mit einem leisen und schüchternen Tone: »Ach, Herr Erichsen, Sie werden mich wahrscheinlich nicht erkennen.«

»Da haben Sie Recht!« rief lachend der Maler. »Ich möchte wissen, wie es möglich ist, Jemand zu erkennen, der dicht unter einer Gaslaterne steht und den Kopf abwärts gesenkt hält wie Sie. – Aber was wollen Sie von mir? Wenn Sie etwas Gutes hierher führt, so zeigen Sie frei und offen Ihr Gesicht.«

»Das ist auch das Klügste,« erwiderte die Gestalt, »und ich hätte das gleich thun sollen.« Damit fuhr sie an die Stirne, strich[132] ihre langen, schwarzen Haare zurück und ließ das Licht der Laterne auf ihr Gesicht fallen, während sie aus dem Schatten heraustrat.

»Herr Beil!« rief Arthur überrascht. »Sind Sie es wirklich, und wie kommen Sie daher, bester Beil?«

»Es ist Beil,« sprach der Andere mit tiefer Stimme, »aber ein sehr trauriges Beil, fast ohne Schneide und Stiel, nur noch der Schatten des früheren.«

»Aber sagen Sie mir in aller Geschwindigkeit, was treibt Sie bei so später Nachtzeit hier in diese Gegend. Kommen Sie zufällig hier vorbei oder haben Sie mich hier erwartet?«

»Ich habe Sie hier erwartet,« erwiderte der ehemalige Commis des Herrn Blaffer. »Schon zwei Abende, und immer bin ich wieder davon geschlichen, sobald ich Ihre Schritte hörte; auch heute Abend hätte ich es beinahe so gemacht, doch kamen Sie mit so festem, ich möchte sagen vergnügtem Schritt daher, auch pfiffen Sie eine so heitere Melodie, daß ich mir ein Herz faßte und Sie erwartete.«

»O, lieber Beil, was machen Sie für Geschichten!« rief Arthur lachend. »Sie wollen mich also sprechen?«

Der Andere nickte mit dem Kopfe.

»Vielleicht kann ich Ihnen sogar einen Dienst erzeigen?«

Herr Beil zuckte die Achseln.

»Aber warum kommen Sie denn nicht frischweg am Tage, oder laufen des Nachts weg, wenn Sie mich kommen hören?« fragte der Maler.

»Das Erste wird Ihnen selbst klar werden,« entgegnete der Andere schüchtern, »wenn Sie nämlich die Güte haben wollen, mich in Ihr Zimmer eintreten zu lassen und dort bei Lichte zu besehen.«

»Was sogleich geschehen soll,« sprach Arthur lustig. »Kommen Sie geschwind, denn ich fühle jetzt auf einmal, daß es hier außen kalt und frostig ist.«

»Ja, sehr kalt und frostig!« seufzte Herr Beil.[133]

Hierauf öffnete Arthur die Thüre, und als Beide eingetreten waren, schloß er sie wieder hinter sich zu. Sie befanden sich in einem kleinen Vestibul, von welchem eine Wendeltreppe in den ersten Stock des Hintergebäudes führte. Auf den untersten Stufen dieser Treppe stand ein kleiner silberner Handleuchter mit einem Wachslichte, das schon tief herabgebrannt war.

Arthur leuchtete und Beide stiegen hinauf in seine Wohnung. Diese bestand aus vier Zimmern, war sehr elegant eingerichtet, doch herrschte, namentlich im Atelier, eine für einen Maler sehr verzeihliche Unordnung. Die Waffen, Stoffe, Statuetten, Vasen, von denen er vorhin bei Clara geträumt, lagen und standen hier in der That überall herum und waren in manchen Ecken so dicht zusammen gestellt, daß es wirklich Mühe kostete, sich dort frei zu bewegen.

Obgleich Arthur keine eigene Dienerschaft hatte, so wurde er doch von der sämmtlichen des elterlichen Hauses außerordentlich verwöhnt, und sein kleines Interieur so besorgt, daß er Niemand Eigenes brauchte. Auch heute Nacht, obgleich es schon ziemlich spät war, befanden sich in dem Kamine, den Arthur aus besonderer Vorliebe in seinem Wohnzimmer hatte einrichten lassen, noch glühende Kohlen genug, so daß es nur einer kleinen Anwendung des Blasbalges bedurfte, um einige Stücke Holz, die er auflegte, sogleich in helle Flammen zu versetzen. Dann zündete er ein paar Kerzen an, und als diese das Zimmer hell erleuchteten, blickte er sich nach seinem Gefährten um, der händereibend an dem lodernden Feuer stand.

»In der That,« rief Arthur nach einem kleinen peinlichen Stillschweigen, »in der That, lieber Herr Beil, nehmen Sie mir es nicht übel, aber ich begreife jetzt vollkommen, warum Sie mich nicht am Tage besucht haben.«

»Nicht wahr, das ist zu begreifen?« entgegnete dieser, indem er einen trostlosen Blick an sich hinunter laufen lief. »Wenn Sie[134] mich auch nie sehr geputzt und geschniegelt sahen, so habe ich mich bis jetzt auch nicht als Lump präsentirt – als vollständiger Lump, wie heute Abend.«

Und Herr Beil sprach die Wahrheit, denn sein Aeußeres sah wirklich im höchsten Grade verwahrlost aus. Haar und Bart hingen ihm zerzaust um den Kopf, und er schien alle Ursache zu haben, seine Wäsche sorgfältig zu verstecken, denn er hatte nicht blos den Rock bis unter das Kinn zugeknöpft, sondern auch noch den Kragen etwas in die Höhe geschlagen. Seine Beinkleider waren fast bis zu den Knieen beschmutzt, und seine Stiefel gaben einen seltsam seufzenden Ton von sich, wenn er auftrat, und ließen sehr verdächtige nasse Spuren zurück, wenn er seinen Standort wechselte.

Er wollte sprechen, doch fiel ihm Arthur in's Wort: »Lassen Sie für diesen Augenblick alle Explikationen; ich sehe schon, daß Ihnen was Außerordentliches passirt ist, was Sie mir wohl später mittheilen werden. Jetzt aber will ich vor allen Dingen uns Beide in ein trockenes Gehäuse bringen; denn auch mich hat der Regen von heute Nacht ziemlich scharf mitgenommen. Folgen Sie mir in's Schlafzimmer, und ich will schon etwas finden, was für Sie paßt.«

Herr Beil wollte einige bescheidene Einwendungen machen, doch legte ihm der Maler sanft die Hand auf seine Schulter, indem er fortfuhr: »Lassen Sie das gut sein; ich versichere Sie, es würde mir zu jeder Zeit ein großes Vergnügen gemacht haben, Ihnen aus irgend einer Verlegenheit zu helfen, umsomehr aber am heutigen Abend, wo mir selbst ein so großes Glück widerfahren ist, daß es mich drängt, den Kummer eines meiner Bekannten zu lindern. – Ich fühle mich als ein zweiter Polykrates: die Götter haben mich so mit Gnaden überhäuft, daß ich gern einen kostbaren Ring in's Meer schleudern würde, wenn im Augenblicke Ring und Meer bei der Hand wären. In Ermanglung des letzteren seien[135] Sie nun so freundlich, dasselbe vorzustellen, und erlauben mir, die bescheidenen Kleinigkeiten eines Anzuges, soweit er Ihnen passend ist, in Ihren Schoos zu werfen.«

Auf diese freundliche Anrede hin senkte der ehemalige Commis sein Haupt, ergriff, ohne ein Wort zu sprechen, die Hand Arthurs und drückte sie innig. Dann folgte er ihm in sein Schlafzimmer.

Eine förmliche Verwandlung war bald bewerkstelligt, und nach einer kleinen Viertelstunde ließen sich die Beiden vor dem Kamine nieder, nachdem Arthur aus dem Magazine seiner Junggesellenwirthschaft etwas kalte Küche und eine Flasche herbeigebracht, welchen von Herrn Beil eifrig zugesprochen wurde.

Der Maler sah lächelnd auf sein Gegenüber, denn dieser hatte sich wirklich vortheilhaft verändert. So viel es in der Geschwindigkeit thunlich gewesen, ward Haar und Bart geordnet und sein ganzer übriger Mensch damit in Einklang gebracht; er war mit allem Nothwendigsten versehen worden, wovon wir aber nicht weiter sprechen wollen; nur müssen wir erwähnen, daß er an den Füßen buntgestickte Pantoffeln trug, auf welche rothe Morgenhosen herabfielen, und daß der carrirte Schlafrock, in den er gehüllt war, etwas sehr lang auf dem Boden nachschleifte.

Nachdem er sich mit Speise und Trank restaurirt, reichte ihm Arthur eine Cigarre, die Friedenspfeife, wie er sagte, womit er ihn, den Heimathlosen, nun gänzlich unter seinen Schutz, unter Dach und Fach nehme.

Der ehemalige Commis des Herrn Blaffer zündete sich die feine Havanna an, und sog mit äußerstem Wohlbehagen den wohlriechenden Dampf in sich, um ihn dann langsam wieder von sich zu blasen. Er streckte sich im weichen Fauteuil lang und bequem vor dem Feuer aus, und es war dabei erklärlich, daß ihn ein Schauder überfuhr, wenn er an die vergangenen drei Tage dachte, namentlich an jenen schrecklichen Abend, wo ihm das Gespenst erschienen. – O wäre er doch lieber gleich zu Arthur gegangen,[136] nachdem er das Haus seines Prinzipals verlassen! Aber damals rannte er gerade aus, nicht rechts noch links blickend, seinem Verderben entgegen, das ihm aber als kein Verderben erschien, sondern als die Einlaßpforte in ein stilles, friedliches Thal, wo er sich in einem dunkeln, aber nicht unheimlichen Winkel ruhig zum Schlafen werde niederlegen können. –

»Das Leben ist doch schön! sagt der unsterbliche Schiller. – Und er hat Recht,« fuhr Herr Beil dann seufzend fort: »sie ist schwer von sich zu werfen die süße Gewohnheit des Daseins. Jetzt begreife ich nicht mehr, wie es einem Menschen einfallen kann, seinem Dasein freiwillig ein Ende machen zu wollen.«

Arthur hatte aus seiner Kaminecke zugeschaut, wie ein inniges wonniges Gefühl freundliche Strahlen auf dem Gesichte seines Gegenüber hervorzauberte. Als derselbe aber hierauf jene Worte ausrief, entgegnete er: »Sie sprechen ja wie ein halber Selbstmörder. Ich habe Sie überhaupt so verändert gefunden, daß Sie mir es nicht übel nehmen können, wenn mich eine kleine Neugierde beschleicht.«

»Die zu befriedigen mir eine Erleichterung sein wird,« sagte Herr Beil. Und dann erzählte er mit großer Gewissenhaftigkeit die Vorfälle der letzten Tage bis zu dem Augenblicke, wo ihm jene Gestalt erschienen und ihm das Versprechen abgenommen, den thörichten, verbrecherischen Schritt nicht zu thun.

»Das kann unmöglich der Teufel gewesen sein,« versetzte Arthur, der aufmerksam zugelauscht, und den, während der Andere sprach, zuweilen ein leichter Schauder überflog; denn Herr Beil erzählte das Alles so umständlich, schilderte so natürlich die Qualen seines Herzens und die Zerrissenheit seiner Gedanken. – »Nein, das war gewiß kein böser Geist, denn sonst hätte er Sie ruhig Ihr Vorhaben ausführen lassen.«

»Aber ich hörte ihn nicht verschwinden,« fuhr Herr Beil fort; »ich blickte auf, es schlug Ein Uhr und er war nicht mehr da.«[137]

»Das ist allerdings seltsam, – und Sie erfuhren nichts mehr von ihm?«

»Bis jetzt nicht das Geringste, obgleich ich immer geglaubt, ja gehofft, er werde mir wieder in den Weg treten, umsomehr, als ich seit jener Mitternacht wohl gesehen oder gefühlt, daß ich beständig von Jemand beobachtet werde.«

»Das ist eine Ausgeburt Ihrer Phantasie, die Nachwirkung jener Stunde,« meinte Arthur. »Wenn Sie Jemand beobachtet hätte, so müßten Sie es doch wissen, Sie müßten Jemand gesehen haben.«

»Das habe ich auch,« erwiderte der Andere mit leiser Stimme. »Schon als ich in jener Nacht vom Kanal zurückkehrte und die Straße wieder betrat, glaubte ich oftmals den Klang von Tritten hinter mir zu hören.«

»Das Echo der Ihrigen.«

»Das dachte ich anfangs auch, denn wenn ich zögerte, so zögerten die Schritte ebenfalls, wenn ich hielt, so hielten sie auch. Doch um genau zu untersuchen, ob es wirklich der Klang meiner Schritte sei, blieb ich ein paarmal ganz plötzlich und unerwartet stehen, und da hörte ich wohl, daß es kein Echo sei, sondern daß mir wirklich Jemand folge.«

»Nun, daß das wenigstens kein Geist war, darüber können Sie sich beruhigen, denn die Phantome gleiten, wie Sie wissen, geräuschlos dahin.«

»Ganz richtig, es war weder ein Gespenst, noch war es jene Gestalt, die ich am Kanäle gesehen. In der Nacht verlebte ich einige miserable Stunden: ich kauerte mich in einem Winkel zusammen, bis der Tag kam; ach! es war empfindlich kalt geworden und fror; ich habe schon angenehmere Sonnenaufgänge erlebt. Aber am Ende geht Alles vorüber, und so verschwanden auch jene Stunden der Morgendämmerung, wobei mir das Mark in den Knochen zu erfrieren drohte. – Ich sagte vorhin, der, welcher mir[138] gefolgt, sei nicht die Gestalt vom Kanale gewesen; das sah ich, sobald es Tag wurde, denn nun bemerkte ich in dem gegenüber liegenden Straßenwinkel eine Figur, die mich offenbar beobachtete, obgleich sie unruhig auf- und abschritt, und that, als erwarte sie sonst Etwas. – Das war mir unheimlich, und ich beschloß, zu untersuchen, ob ich mich nicht irre. Ich erhob mich und schlich an den Häusern dahin; der Andere folgte mir nicht, wenigstens nicht sogleich. Ich ging einige Straßen weiter, absichtlich ohne mich umzuschauen, und verlor mich endlich in ein Labyrinth von kleinen finsteren Gassen, wo einer meiner Landsleute wohnte, ein armer Teufel von Buchbinder, dem ich viele Gefälligkeiten erzeigt, und von welchem ich mit Recht voraussetzte, er werde mir gerne eine Unterkunft bewilligen, für ein paar Tage nur, bis ich etwas Anderes gefunden.«

»Und Ihr Verfolger?« fragte Arthur.

»Ganz richtig! – warten Sie nur. – Als ich, beim Hause des Buchbinders angekommen, mich plötzlich umwandte, bemerkte ich ihn am Ende der Straße, die er, anscheinend ohne sich weiter um mich zu bekümmern, überschritt.«

»Aber ich begreife immer noch nicht,« sagte der Maler, »daß Sie nicht noch in derselben Nacht auf den gesunden Einfall gekommen sind, mich aufzusuchen. Sie wissen, ich habe Sie immer sehr gern gehabt und mich für Sie interessirt, obgleich Sie meine angebotene Hilfe jedesmal hartnäckig zurückwiesen.«

»Ich hatte Unrecht,« entgegnete Herr Beil gerührt. »Aber wissen Sie, lieber Herr Erichsen, wir armen Teufel werden euch reichen Leuten gegenüber gar leicht mißtrauisch. Wenn ihr uns auch mit dem besten Herzen eure Hilfe anbietet, so zucken wir doch schmerzlich zusammen; – es ist ein Almosen, denn wir sind ja nicht im Stande, euch dafür etwas wiederzugeben. – Aber – beim Blaffer! – ich hatte Unrecht!«

»Ein seltsamer Schwur,« sagte Arthur lachend.[139]

»Ich habe mir ihn angewöhnt« denn man muß selbst dem Teufel kein Unrecht thun.

»Aber weiter in Ihrer Geschichte!« sprach Arthur. »Sie sind ja jetzt doch noch unter meine Hände gerathen. – Du wolltest fliehen, treuloser Römer! – du bist gezwungen, du bleibst bei mir. – Das Schicksal hat Sie mir zugeführt.«

»Ja, das Schicksal,« fuhr der Andere seufzend fort. »Aber ich lobe das Schicksal darum, denn ich fühle mich bei Ihnen hier so behaglich, Herr Erichsen, wie seit langen Jahren nicht. Auch ist mein armes dummes Herz ruhiger geworden; der Schmerz in demselben summt nur noch leise, wenn ich an jene Nacht und an das Mädchen denke. – Doch weiter! – Beim Buchbinder aber war es fürchterlich, und obgleich er mich mit der größten Bereitwilligkeit aufgenommen, konnte ich es doch nicht lange dort aushalten. Ich half ihm, so gut ich es vermochte; war mir doch sein Geschäft nicht unbekannt: es geht ja Hand in Hand mit dem unsrigen, und wenn ich bei Johann Christian Blaffer und Compagnie die ganzen Bücher verpackte und wegschickte, so faltete ich jetzt jeden einzelnen Bogen und half brochiren, was mir übrigens nicht schwer wurde. – Nun habe ich Ihnen aber schon vorher gesagt, daß ich sogleich an Sie gedacht, und während ein paar Abenden den Versuch machte, Sie an Ihrer Hausthüre abzufangen; leider ohne Erfolg: ich hatte ja nicht den Muth, mich Ihnen anzuvertrauen. Aber wenn ich so durch die Straßen schlich, und wenn ich oftmals unter der Gaslaterne da unten stand, so brauchte ich mich nur spähend umzuschauen, und ich bemerkte gewiß irgendwo jenen Mann, der mir damals gefolgt.«

»Und Sie irrten sich nicht?«

»Ich irrte mich gewiß nicht.«

»Wenn das der Fall ist,« meinte der Maler, »so haben Sie am Ende wohl gar Jemandens Interesse erregt, der sich Ihrer annehmen will, und der mit mächtiger Hand über Sie wacht. Geben[140] Sie Achtung, hier wendet sich Ihr Schicksal, und Sie sind vielleicht noch zu großen Dingen ausersehen.«

»Es hat sich heute Abend schon so gut gewendet,« versetzte Herr Beil; »denn kann es mir besser gehen als im jetzigen Augenblicke, wo Sie mit Ihrer liebenswürdigen Gastlichkeit mir Ihr Haus geöffnet, mich an Ihren Herd aufgenommen, mich gespeist und getränkt, auch Schlafrock und Pantoffeln gegeben! – Ah! der Contrast ist etwas stark,« fuhr er kopfschüttelnd fort. – »Sie hätten das Leben bei meinem armen Buchbinder kennen sollen; wie diese Leute sich durchschlagen müssen, davon haben Sie, davon hatte ich bis jetzt kaum eine Idee. – Zur Wohnung eine einzige Stube und eine finstere und feuchte Kammer, an Betten ein Ding von morschen Brettern, was die entfernteste Aehnlichkeit mit einem solchen hatte, und darin ein Strohsack und eine alte mürbe Wollmatratze, die an allen vier Seiten zu kurz war. Darin lagen die Eltern und zwei Kinder, vier andere behalfen sich in einer Ecke auf einem zerrissenen Stück Teppich –«

»Und Sie?« fragte Arthur.

»Ich legte mich zum ersten Mal in meinem Leben fest auf die Literatur, indem ich mir in der Werkstatt ein Lager von Makulatur machte: übercomplette Bogen einer Gedichtssammlung rollte ich mir zum Kopfkissen zusammen, und zur Decke nahm ich meinen Rock, unter welchem ich mich wie ein Igel zusammenkauerte. – In gewisser Hinsicht war ich eine Hilfe für die Familie, denn ich fand in meiner Westentasche noch einen Thalerschein, von dem wir die zwei Tage lang herrlich und in Freuden lebten. Vermittelst desselben konnte der Buchbinder ein Säckchen Kartoffeln erschwingen und sich die sechs Kinder wieder ein paarmal recht satt essen. Sie haben noch ziemlich viel davon,« setzte er gutmüthig lächelnd hinzu, »denn ich hätte mir ein Gewissen daraus gemacht, ihnen den ganzen Vorrath mit aufzehren zu helfen.«[141]

»Die Leute müssen Sie nächstens wieder besuchen, bester Herr Beil,« sagte Arthur, »und ihnen eine kleine Hilfe bringen.«

Der Andere nickte schweigend mit dem Kopfe, stützte diesen darauf in die rechte Hand und blickte lange und nachdenkend in das Kaminfeuer.

Die Standuhr zeigte auf Eins.

»Aber es ist schon spät geworden!« rief Arthur, indem er aufstand. »Jetzt wollen wir Ihnen ein Lager besorgen und morgen Früh sehen, was weiter zu thun ist.«

»Haben Sie kein Makulatur?« fragte mit komischem Ernste der ehemalige Commis.

»Nein,« erwiderte Arthur lachend; »aber wenn Sie es einmal mit der Malerei versuchen wollen, so können Sie es sich bei jenen Nymphen bequem machen.«

»Gott soll mich bewahren!« versetzte Herr Beil. »Das wäre mir eine gefährliche Nachbarschaft. Da unterwerfe ich mich lieber getrost Ihren sonstigen Anordnungen.«

Und daran that er sehr recht, denn der Maler hatte in kurzer Zeit auf seinem Sopha im Wohnzimmer ein vollkommen üppiges Lager hergerichtet, worauf er seinem Schützling eine gute Nacht wünschte und sich in sein Schlafzimmer zurückzog.

Herr Beil schlief den Schlaf des Gerechten, und obgleich ihm allerlei Seltsames träumte von dem finster dahin fließenden Kanal mit der bekannten Melodie, von den Augen jener Gestalt, die ihn so seltsam anstarrten, auch vom Buchbinder und dem Makulatur, so erwachte er doch erst am andern Morgen, als der Tag bereits das Zimmer erhellte. Er blickte verwundert um sich und schien im ersten Augenblicke nicht recht zu wissen, wo er sich befinde; er lag gegenüber dem Kamin, in welchem schon wieder die freundlichen Flammen spielten; es war, als seien diese heute Nacht gar nicht erloschen. Vor demselben befand sich eine ältliche Dienerin des kommerzienräthlichen Hauses, welche beschäftigt war, auf einem[142] kleinen Tisch allerlei Service von sehr freundlichem Aeußern aufzustellen, dazu auch Teller mit weißem Brod und Butter. Während sie aber dies Geschäft versah, blickte sie häufig nach dem Schläfer auf dem Sopha um, und schien jedesmal zu erschrecken, wenn sie dort zwischen den weißen Leintüchern die Unmasse von schwarzen Kopf- und Barthaaren erblickte. Diese in ihrem verwilderten Zustande hatten auch durchaus nichts Angenehmes für das Auge, und man hätte glauben können, es habe sich dort irgend ein Ungeheuer, ein Alp oder sonst dergleichen eingenistet. Aus Diskretion hatte Herr Beil die Decke bis unter das Kinn hinaufgezogen, wodurch sein Aussehen noch eigenthümlicher und komischer wurde.

Auch Arthur mußte laut auflachen, als er nun aus seinem Zimmer trat und den sonderbaren Kopf seines Schützlings sah. – »Bleiben Sie ruhig so liegen,« rief er ihm zu, »das muß ich zeichnen!«

Die alte Dienerin gab ihrem Herrn einen Wink, führte ihn behutsam in eine Ecke des Zimmers, richtete dann die Augen auffallend gegen den im Bette Liegenden und fragte mit schüchterner Stimme: »Was ist denn das, Herr Arthur?«

»Das ist ein Gespenst,« entgegnete dieser, »ich habe es heute Nacht auf der Straße gefunden und mitgenommen. – Wissen Sie wohl, Sophie,« setzte er mit Betonung hinzu, »das bleibt aber ganz unter uns; es braucht's Niemand im Hause zu erfahren; Mama, wie Sie wohl wissen, kann die Gespenster nicht leiden. Wenn Sie aber jetzt hinunter gehen, so seien Sie so gut und schicken nach dem Barbier und dem Friseur; sie sollen zu mir kommen.«

Die Dienerin verließ das Zimmer, nicht ohne noch einen besorgten Blick nach dem Sopha geworfen zu haben.

Worauf Herr Beil sein Lager verließ und sich alsdann schleunigst[143] in das Schlafzimmer von Arthur zurück zog, wo er seine Toilette machte.

Als die Beiden später das Frühstück verzehrt hatten, dem natürlicherweise die unentbehrliche Cigarre folgte, sagte der Maler: »Ich konnte gestern Abend nicht gut einschlafen; ein angenehmes Ereigniß, was mich betroffen, und Ihre Geschichte hielten mich wach. Ich dachte viel an Sie und überlegte, was jetzt wohl zu beginnen sei. – Wenn ich von jetzt spreche, so versteht sich von selbst, daß ich jene Zeit meine, wo Sie sich von Ihren Strapatzen wieder vollkommen erholt haben, überhaupt wenn es Ihnen gefällt, an die Zukunft zu denken. Im Augenblick sind Sie bei mir hier vortrefflich aufgehoben.«

»Gewiß, auch ich dachte daran,« entgegnete Herr Beil; »doch habe ich dort am Kanal einen ganz andern Menschen angezogen; mir graust vor dem Buchhandel.«

»Das begreife ich,« erwiderte Arthur. »Aber Sie führen eine gute Feder, wie ich mich erinnere, Sie sind in Ihren Arbeiten pünktlich und umsichtlich; das erkannte ja sogar Herr Blaffer, und umsomehr muß es wahr sein. Ich habe nun die Idee, gelegentlich mit Papa und meinem Schwager zu sprechen, vielleicht wäre es möglich, daß man Ihnen eine Stelle in unserem Hause geben könnte. – Ich habe Sie ja,« setzte er lachend hinzu, »nun einmal an Kindesstatt angenommen, und auf diese Art behalte ich Sie ganz unter meinen Augen.«

»Und würden mich unendlich glücklich machen,« sagte Herr Beil gerührt. »Ich sehe, daß Sie sich meiner ernstlich annehmen wollen, daß Sie es gut mit mir meinen, und das ist für Jemand, der wie ich so lange in der Welt herumgestoßen wurde, der bisher Jedem eine Last war, ein wahrhaft süßes Gefühl.« – Er kämpfte bei diesen Worten gewaltsam seine Bewegung nieder und setzte dann mit heiterem Tone hinzu: »Ich sehe mich im Geiste schon als angehender[144] Bankier oder als junger Kassier, wie ich den Leuten Zahlungen mache und Wechsel diskontire.«

»Denken Sie nur an das köstliche Gesicht des Herrn Blaffer, wenn er zu uns kommt, – was ja häufig geschieht, – und Sie ihm plötzlich entgegen treten. – Vorderhand aber denken wir noch nicht daran,« fuhr Arthur nach einer Pause fort; »wir lassen erst seit Ihrem Verschwinden aus dem Hause des Herrn Blaffer einige Zeit vergehen, damit Sie dort etwas in Vergessenheit kommen. Zuerst müssen wir daran gehen, – Sie werden meine Worte nicht übel deuten? – Ihren äußeren Menschen zu restauriren, und gleich heute Morgen, und zwar mit dem Kopfe anfangen. Ich kenne freilich Ihre Leidenschaft für Ihr starkes Haupt- und Barthaar, aber da muß ich Ihnen wahrhaftig etwas wegsprechen.«

Herr Beil fuhr bei diesen Worten mit einem komischen Schrecken durch seine schwarzen Haare, worauf er aber lachend sagte: »Seien Sie unbesorgt, ich gebe diesen Lieblingen gern den Abschied! Ich sprach Ihnen ja vorhin schon von einem andern Menschen, den ich angezogen, und zu ihm passen diese Zeichen einer früheren Zeit nicht mehr. Auch kann ich nie mehr die fatale Feuchtigkeit vergessen, die sich am Kanale hier hinein gesetzt, sowie die schauerlichen Eiszapfen, die an meinem Barte hingen, als ich Morgens in dem Winkel kauerte. – Ah! das sind schreckliche Erinnerungen! – Machen Sie deßhalb mit mir, was Sie wollen.«

»Ich werde es künstlerisch behandeln,« erwiderte der Maler, »und werde der Sitzung des Barbiers und des Friseurs mit voller Theilnahme anwohnen. – Schon höre ich draußen anklopfen; es wird einer der Herren sein, die ich für Sie bestellt.«

Und so war es auch; zuerst kam der Barbier und dann der Friseur. Herr Beil wurde nach den Anordnungen Arthurs von Beiden bedient, wobei sich die Scheere des Haarkünstlers mit einem wahren Appetit in dem dichten Lockenwald seines Opfers zu verbeißen schien. Man hatte gewiß dies Instrument lange Zeit nicht[145] so vergnügt klappern hören; rechts und links fielen die dichten schwarzen Büsche, und als das Werk vollendet war, machte es dem Künstler alle Ehre, und die Versicherung desselben, aus dem Kopfe sei etwas zu machen, stellte sich als völlige Wahrheit heraus.

Nun war das Haar gekürzt, frisirt, der Kinnbart glatt weggeschoren, der Schnurrbart gestutzt, und als sich Herr Beil hierauf im Spiegel erblickte, nickte er wohlgefällig mit dem Kopfe und versicherte, er sei vollkommen mit sich zufrieden. Er sah auch in dem schönen Schlafrock, wie er nun dasaß in dem kleinen Fauteuil, mehr als anständig, ja fast elegant aus.

Arthur hatte sich an seine Staffelei gesetzt und einen großen Rahmen mit weißer Leinwand vor sich aufgestellt. »Es ist heute ein Festtag,« sagte er, »und an solchen mache ich mir das Vergnügen, irgend ein Bild zu ebauchiren, lieber zwei, drei hinter einander, denn es ist eine wahre Wonne für mich, wenn ich meiner Phantasie die Zügel schießen lassen, und einen Entwurf um den andern auf die Leinwand hinwerfen kann. Heute aber bleibt es bei diesem einzigen, und ich will sehen, ob meine Erinnerung frisch und gut ist.«

»Gibt es ein Porträt?« fragte Herr Beil.

»Ja und nein,« entgegnete Arthur, indem er anfing mit schwarzer Kreide einen Frauenkopf zu skizziren; »es soll eine ideale Gestalt werden, doch für mich mit bekannten Zügen. – Aber wie es mir immer geht,« fuhr er nach einer Pause fort, während welcher er einige Striche gemacht hatte, »so werde ich immer im besten Arbeiten gestört. Wenn ich mich nicht irre, so rollt eben ein Wagen durch die enge Gasse neben dem Hause, und das wird wahrscheinlich mir gelten, denn hier herum ist eigentlich kein Weg für Equipagen. – Thun Sie mir den Gefallen, lieber Freund, treten Sie einen Augenblick an's Fenster und sehen Sie, ob wirklich ein Wagen da heraus kommt und wo er hingeht.«

Quelle:
Friedrich Wilhelm Hackländer: Europäisches Sklavenleben, 5 Bände, Band 3, in: F.W.Hackländer’s Werke. Stuttgart 31875, S. 129-146.
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