Vierter Auftritt

[17] Rosalinde. Alfred.


ALFRED vortretend. Warum denn nicht: mein Alfred und mir mit offenen Armen entgegengeflogen?

ROSALINDE. Mein Herr, ich bin verheiratet!

ALFRED. Das geniert mich nicht!

ROSALINDE. Aber mich! Entfernen Sie sich!

ALFRED. Ich bin ja nicht gekommen, um mich zu entfernen!

ROSALINDE. Himmel, wenn mein Mann erschiene!

ALFRED. Das geniert mich nicht! Übrigens erscheint er nicht, er muß brummen.

ROSALINDE. Nein, nein! Den Blick erhebend. Vater im Himmel, laß ihn nicht brummen, ich bitte dich!

ALFRED. Er muß brummen, da hilft ihm kein Gott!

ROSALINDE. Ich bitte, ich beschwöre Sie, verlieren Sie sich!

ALFRED. Wohlan, ich verliere mich, jedoch nur unter der Bedingung, daß ich wiederkehren darf, wenn Ihr Gemahl brummt. Schwören Sie mir, daß Sie mich empfangen werden, wenn Sie Strohwitwe sind, und ich entferne mich augenblicklich. Theatralisch. Schwöre!

ROSALINDE. Es sei ... ich schwöre!

ALFRED. Nun denn ... ich gehe! Bleibt stehen.

ROSALINDE ungeduldig. Sie gehen aber nicht, sondern stehen noch immer! Leben Sie wohl![17]

ALFRED singt. Kein Lebewohl! Auf Wiedersehen! Bald bin ich wieder da! Ab.


Quelle:
Johann Strauß: Die Fledermaus. Text nach H. Meilhac und L. Halévy von C. Haffner und Richard Genée, Stuttgart 1976, S. 17-18.
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