Neunte Szene

[215] DER DOMORGANIST hat aufgehört, stützt seinen Kopf wieder gegen den Notenhalter. Dumpf. Gar nichts ... rein gar nichts ... klingt ärmlich und klein ... wie Kummerseelen, die ewig nur harren ...

DIE MUTTER hart. Schweig du nur jetzt ... mit deiner Rüdheit ...[215]

GEORGINEL sich sofort ermannend. Muttel ... doch nicht so heftig gleich ...

DIE MUTTER unwirsch. O ja ... ich laß ihn ...


Der Domorganist erhebt seinen Kopf. Starrt Mutter und Georginel verständnislos an.


DIE MUTTER will Georginel zögernd fortführen. Ach ... laß ihn glotzen ... komm du nur jetzt ... du hast es nötig ... komme nur schlafen ... du hast eine weite Reise gemacht ... von diesem Quadratstein prallt heut alles ab ... Beide, Georginel zögernd, gegen die Tiefentür.

GEORGINEL zurücksprechend. Josua ... dein Gesicht ist so fremd ... Beide ab.


Quelle:
Carl Hauptmann: Die goldnen Straßen. Leipzig 1918, S. 215-216.
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Die goldnen Straßen
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