Scena quarta.

[784] Hans. Johan Jenein.


JOHAN JENEIN. Oh jck arme man sie so schentlich bestolen von einem schelmen vnd deffe wen jck et wüste wol et gethan hedde jch sol ihn laten ein strop vmb sein strotte macken, abert dort kommet ein man her die sal jck fragen offt hey may nicht kontte nachweisen. Horet gude frundt NB. weinet. Oh jch armen man bin so schantlich vber nacht von ein schelm bestolen vnd hatt mi de bosewich zwintich schone hollendische Kese genamen, nhu sol jch au bidden offt jey wat dauon vernommen heddeth jey mochtet doch mey armen to rechte helfpen jch wolde au gern nah miner armutt weder ein belifnus thun.

HANS. Ju Vngluck js mi let jy gutte man vnd wen jck ju wüste nach tho wißen wol jck gern thoin, aberst wat sal jch juck vel raden jch hedde gudes Rades wol suluest von noden den hatt mi einer vor zwey nechten 4 Melcke Keyhe gestolen, sollen jhme dauor die handt gades rore jch wolde sie vor 40 gulden nicht geffen hebben vnd mich sol doch jmmer gelüsten wo ohne de Duffel hefft darmitt hin geforet, jch wil Ohme glichwol tho gefallen noch ein wenig kundtschafft drup legen, vnd wo jckn auch erfare so sal hey aock sinen letzten Dreck gescheiten hebben.[784]

JOHAN JENEIN. Ach jey gude man, wo jie watt vernomen von minem Kese datt se wor am orde verkofft würden so thutt doch mi armen man thom besten watt je könnet vnd forschet doch darnach ob jeyt erfaren kontt wer sie mey mach gestolen hebben den an dußen ortt verkofft sonst niemandt Kese als jch allein.

HANS. Ich will gern don wen du aber etwas vernimbst von meinen Kewen so besprecke sie ock darumb de se heff, vnd sie sin alle 4 Rott vnd hebben witte bleßen.

JOHAN JENEIN. Ich sallt thun so vel mey moglich sin wirdtt. Gehen beyde abe.


Quelle:
Herzog Heinrich Julius von Braunschweig: Die Schauspiele. Stuttgart 1855, S. 784-785.
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