Scena prima.

[671] Marschalck. Iohan. Adrian. Oeconomus.


MARSCHALCK.

Hört jhr guten Gesellen mein,

Diß sol meins Herrn befehl jetzt sein,

Daß jhr von stund an hingehn soll,

Vnd den Phantasten fordern wolt,

(Wie ich von euch dann hab vernomn)

Denn er sol mit zur Tafel komn,

Vnd so bald er ist auff dem Weg,

Soll ewr einer auff frischem steg,

Vorher lauffen vnd zeigen an,

Mein Herr wil jm entgegen gahn.

IOHAN.

In Gottes Namn, wir wollen hin.


Der Marschalck gehet abe.


ADRIAN.

Mich soll gelüsten, wann wir jhn

Anreden, was er wird fürgebn,

Das müssen wir doch mercken ebn.

IOHAN.

Das wird wol nicht viel kluges sein,

Die zeit die wird es geben fein.


Sie gehen hin, vnd klopffen an, vnd der Wirt kömpt heraus.


Herr Wirt, wir haben bald vnd schnell,

Von vnserm Gnedign Herrn befehl,

Mit ewrem Gast zu reden hier,

Zeigts jhm doch an, das bitten wir,

Daß er zu vns heraus woll komn.

OECONOMUS.

Ich wils jm sagn, wie ichs vernomn.


Iohan vnd Adrian warten, inmittelst kömpt Vincentius mit alle seinem Gesinde, brüstet sich, wie ein Pfaw, besihet sich hinden vnd vorn, vnd treibt bey sich allerley nerrische vnd hoffertige gesticulationes.


Quelle:
Herzog Heinrich Julius von Braunschweig: Die Schauspiele. Stuttgart 1855, S. 671.
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