Scena tertia.

[342] Nero. Fidelis.


FIDELIS. Potz Velten Herr, gehet fort, E.G. Herr Vater ist gar zornig, Das E.G. so lange aussen sein.

NERO. Ich habe zeit gnug dahin zukommen, Es ist je so kalt nicht, Ob sie schon ein wenig warten müssen, werden sie so balde nicht erfrieren.

FIDELIS. Ey Herr, Das sind seltzame rede, Es ist gleichwol ewer Herr Vater.

NERO. Ist er mein Vater, So bin ich sein Son, Er erzeiget sich aber gegen mir nicht als ein Vater.

FIDELIS. Das wüste ich warlich nicht, Was der gute Herr mehr bey E.G. thun solte, Wann E.G. sich nur als ein Sohn erzeigen wolte.

NERO. Ich frage auch viel darnach, Er mag machen was er wil, Das ich mich aber meinem Bruder solte vnter die Füsse legen, dar stehet mir der Kopff noch zur zeit nicht nach.

FIDELIS. Herr, Wann jhr so daran wollet, so wils nicht gut werden.

NERO. Ey so mag es arg werden, Was ist dann daran gelegen. Nero gehet trotziglichen vor seinen Herrn Vatern stehen, vnd gafft jhnen an, Thut jhme gar kein Reuerentz.


Quelle:
Herzog Heinrich Julius von Braunschweig: Die Schauspiele. Stuttgart 1855, S. 342-343.
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