Entsetzliche [9] antipathie eines todten Cörpers gegen einen lebendigen.

Andreas Chesnæus in histor. Angl. sub An. 1190. Erzehlet von Henrico 1. König in Engelland / daß /als dessen entseelter Cörper mit offenen Angesicht /und Königlichem Leich-Pracht zur Begräbnus von denen Grossen des Reichs gebracht wurde / habe solcher urplötzlich vor allem[9] Volck / im Angesicht häuffig Blut zu schwitzen angefangen: Alle entsetzten sich hierob / und erforscheten die Ursach dieses unerhörten Schweisses / konten aber keine andere finden / als daß dieser Blut-Schweiß allein daher rührte / weilen Richardus Henrici unartiger Sohn / der ihm bey Lebzeiten allezeit viele Unbild zugefüget hatte / eben damals bey der Königlichen Leich über die Gassen vorbey gangen wäre.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 9-10.
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