Wie sich die Wölff behelffen wann sie hungerig und keine Nahrung finden.

[249] Alsdann kommen ihrer viel zusamm / und im[249] Circkel laufft einer hinter dem andern herum / der nun zum ersten für Mattigkeit zur Erden fällt / muß anderen zur Speiß dienen; und deswegen sind weniger Wölff anzutreffen / obwohln die Wölffin viele Jungen zu setzen pflegt.


Frag:


Warum die Geyer einen so scharffen Geruch haben?


Antwort.


Dieses kommt her von der Trockenheit ihres Gehirns /deswegen die Lufft so den Geruch mit sich führet /von der Feuchtigkeit des Hirns nicht verhindert wird /sondern alsobald sein Organum berühret. Deswegen /wie der Heil. Thomas schreibt / nach einer gehaltenen grossen Schlacht in Griechenland / die Geyer von 500. Meilen her zu denen todten Aesern herbey geflogen: Eine gleiche Bewandtnuß hat es auch mit denen Adlern.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 249-250.
Lizenz:
Kategorien: