Vierter Auftritt.

[145] Lorenz Kegel tritt ein, durch die Mitte, einen Ranzen auf dem Rücken.


LORENZ. Is das a Gasthaus? Man sitt keenen Wirth und nischte nich? – Malkehr?? – 's wird doch ärnd Eener derheeme sein? – Malkehr, ich will annen Schnaps! Oder 's kümmt Keener nich. Se wer'n wul wu andersch sein!? Gähnend. Ich bin ucksig müde.


Mel.: Hitze, Hitze, große Hitze etc., von Fink.


In der allergrößten Hitze

Kumm' ich sieben Meilen her!

Meine Schuhe sein nischt nütze

Und mein Ranzen drückt su schwer.

Die verflischte Pustkarrethe

Fuhr su flink bei mir vurbei, didl dum!

Oder ich, wie tumb im Heete,

Immer duslich hingerdrei.

Didl dum, didl dum, dum,

Immer duslich hingerdrei.


Er legt den Ranzen unter den Kopf und setzt sich entschlafend auf den Stuhl.


Sol mich Der und Jener strofen,

Mir fällt's Ogelid schun zu.

Ich will ock a Brünkel schlofen.

Fliegezeug, luss' mich in Ruh!

Ach, ma kan sich artlich strecken –

Und kümmt Eener 'rei geprascht, didl dum!

Wird a mich wul irschte wecken,

Eh' b' a uf mich 'nei kallascht,

Didl dum, didl dum, dum,

Eh' b' a uf mich 'nei kallascht.


Er schläft.


Quelle:
Karl von Holtei: Theater. Ausgabe letzter Hand in sechs Bänden, Band 3, Breslau 1867, S. 145-146.
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