Gespräch büchlin her Vlrichs von Hutten

das erst Feber genant.

Vnterreder Hutten, vnd das Feber

[8] Hutten. Gingestu hinweg, wer mir vil lieber, wölchen dich so mügsamen gast, ich doch des ersten tags hett sollen auß treyben. Hörstu nit? gee hinweg, fluchs. heb dich.

Feber. Es wer aber doch deiner gütygkeit gemäß, so ist auch sunst der [Rand: Der teutschen / gastmiltigkeit.] Teütschenn gebrauch nach her kummen, daz so du mich außtreybst, doch zuvor in ein ander herberg weysest. wie wol ich dich aber mals bit, mag es gesein, daz du mich (die weyl ich nit weisß wa auß) doch diesen winter nit auß iagest.

Hutt. Ich sag dir erstlich, gee hinweg. Darnach als du mich bittest der herberg halben, siehstu dort jhene pforten? daselbst hinauß gehstu recht.

Feb. Lieber so für mich doch ettwa zů einem der nach lustigem gůtem leben [Rand: Wo das Feber /gern hauset.] tracht, der mächtig reich sey, der pferd, vil diener, nachgenger, ein groß gesind, hüpsche kleyder, lüstig gärten vnd bäder habe.

Hutt. Zů dem ich dich füre ist selbs hye ein gast, aber jm mangelt solcher ding nit, gebraucht sich auch der. Vnd sieh dort jhens hauß, [Rand: Caietanus Cardinalis. / s. Sixti.] dorin helt sich der Cardinal sant Sixten, mit einem grossen hoffgesind, ist von Rom herauß kummen, das er gelt von vns teütschen auffbring, darmit die Römer ein weyl zů zeren haben (ich glaub) wider den Türkken, [Rand: Turcenkrieg.] über den sye abermals mit grossem gebreng ein hertzug fürnemmen. dann es sindt gar erfaren geübt kriegßleüt, vnd an das ein volck das dir gemeynlich vnderwürffig ist. Hör mich, vnnd nim dir diesen für, du[9] würdst in dort geborgen, rühen finden, an einem scharlachen talar, hinder vil vmbhengen. Er ysset nůr auß silber, trincket auß gold, aber [Rand: Des Cardinals / schleckhafftigkeit.] so schlelckhafftig, daz er nit wil das inn teütschen landen leüt seyen die des geschmacks verstandt habenn. Er veracht auch die hiygen feldthüner vnd kramatßvögel, spricht sye seyen den wälischen im geschmack vnd sunst gantz vngleich. So widersteht im vnser wiitpret, sagt das brot vnschmackhafft sein, vnnd wann er dieses weyns trinckt, so geen jm die augen über, vnd schreyet als dann: ›O Italia, O Italia‹, den gůten wälschen Curß anruffend. vnd zůuorderst vmb der vrsach willen, nennet er [Rand: Der deutsch /weyn den / Cardinal] vns grob vyesch vnd truncken leüt. Sagt auch, er hab in vier Monaten sein gelust nit künnen büssen, dweyl er gůt schlecklin, vnd rechtsafftige bisszlin hye nit bekummen möge.

Feb. Solchs liedlin singestu einer tauben.

Hutt. Wie? gefelt er dir dann nit zů einem wirt? Nü wen möchtestu doch ein grössern fürsten hye finden, gegen den man mer gebreng, verneygens, vnd bückens braucht?

Oder meinstu daz er des Febers nit würdig sey?

Feb. Ja, auch des Podagrams.

Hutt. Nů warumb gfelt er dir dann nit?

Feb. Da ist er mager, dürr, schwanck als ein bintz, hat keinen safft hinder im, [Rand: Caietanus /uon leyb.] er henckt den kopff, ist ettwann ein münich vnd keßiäger gewesen, yetzo ein newer Cardinal, sunst in andern dingen alt, er darff wol drey heller zů eim mal verbrassenn. Des koch ich offt ein halb vntz fleisch vom marckt [Rand: Kargheit des / Cardinals] heim sich tragen.

Hutt. Ey, du verkerest alle ding. Ich sag dir es ist der groß geachtest, der aller erwirdigst, der von der seyten, den man nennet a latere zů welchen man redt, Ewer heilicheit vnd gnad, ewer vätterlicheit, ewer fürstlich miltigkeit. von dem nit zu glauben, daz er nit kostlich[10] oder wol leben solt. dweyl er doch die Teütschen nit reychlich oder zierlich gnůg achtet.

Feb. Wie er für sich selbst lebe streit ich nit. Aber wie wolt er mich wol halten, der all die seinen übel speyset vnd kleydet? Dann [Rand: Das Feber fur /des Cardinals / thier.] als ich iüngst vor seiner thür klopfet, vnd ein tag oder etliche herberg begerte, grayn mich der thorwart an sagend: ›hörestu nit das gepölder?‹ ›Ja ich hör es wol‹, sprach ich. Dann ich hört ein geklöpff gleich als ob man etwaz haben wölt. Do sprach der pfortner: ›Es hat diße gestalt, vnser gesind das yetzů geessen hat, fordert brot.‹ Sprach ich: ›Wie? brot? gibt man dann so kärglich hye in speiß das auch des brots nit gnůg dargelegt würdet?‹ ›Ja‹, sagt er, ›eben so kerglich. So seint auch kein küsselin, nach pflumfeder, oder einiche weyche wat hye in, außgenummen die, da sich der [Rand: Gewalt des / Cardinals.] selbs auffstreckt, dorinnen er seinen lust hat. Aber er ist warlich wider dich gewappent mit vermaledeyung, würt dich in bann thůn, als bald du einen fůß her inn setzest. Er ist ein Legat Bapst Leonis, vnd steet in seinen gewalt einen darnach er übels oder gůts verdient hette, oder wie es im gefelt, zů behalten oder zů verdammen.‹ Das ließ ich mir gnůg gesagt sein. Vnd im hingeen, hab ich dich wol ein bessern würt funden.

Hutt. So můst ich (als ich merck) [Rand: Massigkeit mit / essen und / trincken.] bißher auch schmäler geessen haben, wolt ich dein anders überhaben bliben sein. Nun wolan, du solt mich (ich vorgessz dann mein selbs) füro nimer fünden bey den grossen herren also überflüssig essen. Aber die handtwercker vnd das gmein volck, halt ich, seint ouch nit für dich.

Feb. Onzweiffel. dann zum teil veriagent sye mich mit hunger. zum teil vertreiben sye mich weit von jnnen mit harter arbeit.

[11] Hutt. Wie, wann ich dich aber zů [Rand: Die reychen.] der fürsten oder der reichen heuser fürte, [Rand: Die Fucker.] oder daz ich dir auch die grossen kaüffleüt vnd die Fucker anzeygte?

Feb. Ey nichts. als ich ettwan zů jm gangen bin, hab ich sye alweg mit einer schar der ärtzt vmbgeben funden, deßhalb ist bey jnen kein stadt. für mich ein ander ortt, des bit ich dich, vmb alter gůtthät willen.

Hutt. Durch waz gůtthät? waz sagst du mir da für ein gedicht? Lieber meinst du das denen gůtthät beweisest, bey den du herbergst?

Feb. Ja, vnd dir am meysten. Ist es dir vergessen, wie ich vor acht iaren dich als lernhafft, gedultig, zame, vnd gotsförchtig machte, [Rand: Wo zu das Feber / nutz.] da ich viertäglich bey dir was, doch nit über sechs monat lang?

Hutt. Ja worlich, da du mich also hart plagtest, vnd ich dein so gar můd was daz ich anders nit schaffen mochte, da sassz ich vleyssig über den büchern. Aber ich erkenn yetz dein behelff. dann als mich bedunckt zeügstu dich auff einen deiner beschirmer, der dich diße red gelernt hat, die du brauchest bey [Rand: Phauorinus der / philosophus.] denen, die du nit ein genügen hast, mit der kranckheit zů plagen, sunder speyest sye noch mit sollichen vnnd dergleichen worten, nympst dich an, als ob du einen vleissig, tugentlich vnnd geschickt machest. Wann nů das war ist, das der selb dein beschirmer von dein gůtthaten schreibt, nemlich welcher vom viertäglichen Feber, ein mal [Rand: Das viertaglich / Feber.] wider geneße, das der dornoch gesünder sey dann vor ye, warumb hast du mich dann nit auch gesunder darnach gemacht? Aber ich bin die selbigenn jar alle nach deinem abscheiden kranck gewesen, dann mit dißem, dann mit jhenem on vnderlassigen gebrechen.

Feb. Das ist darumb, das mein will noch nit gewesen, dich gar zů verlassen. dann als ich das selb mal von dir schid, was mein fürsatz, bald widerumb zů dir zů kummen.[12] Vnd wil dir eben itzů gesagt haben, wo du mich nit in ein gůt herberg hinfürest, bin ich entschlossen dich noch nit zů begeben, wann du gleich seer zürnest, vnd sechs oder syben gantzer jar (lust michs anders) bey dir sein.

Hutt. So kan ich doch wol, wie der Cardinal vndertagen vmb drey häller [Rand: Was gut wider / das Feber.] zeren, vnd ein nüchters leben füren.

Feb. So kan ich dich dargegen wol schleckhafft machen vnd anreytzen, das du mancherley vnnd verbotten ding begeren würdest.

Hutt. So wil ich dir ärtzt übern hals [Rand: D. Heinrich / Stromer.] füren, vnd eben mit sonderm vertrawen doctor Heinrichen Stromer.

Feb. Ja wol ärtzt, ia wol den Stromer, als ob ich dein weiß nit wüste. Du [Rand: Huttens weis / wen er kranck / ist.] werest lieber ein gantz iar kranck, ehe du ein mal oder zwey Reubarbarum, Niß wurtz, oder sunst einer purgatz nur zwen scrupel jnschlundest. viel mer für den über mich, der ein haber korn in einem harnglaß sahe, vnd meint der selbig kranck hette ein pferd fressen.

Hutt. Da wil ich wol vor sein, vnd dich nüw zů andern wirten hinfüren. Vnd dweyl du gern mit schleckhafftigen zůthůn hast, so volg mir nach, wir wöllen hingehen zů den München, die [Rand: Die Munch.] mit allen dingen sanfft leben. als dann gůt anzeygung gibt, das sye veist sein, vnnd wolgemester heüte, leben lüstlich vnd im sauß. So wonen sye stets in den zellen vnd haben selten (das dir dann zůwider wär) zimliche leybs übung, auch [Rand: Leybs ubung.] sauffen sye wein, vnd essen visch vff das vnmäsigst. Sich zů, das ist eben ein recht herberg für dich.

Feb. Neyn, du bringst mich mit den [Rand: Die Minch in / der Beycht.] worten nit von dir. Dann sye hören die alten weyber zů beycht, vnd lernent vil segen, darmit sye als weit sye mich sehen, hinwegk treyben.

[13] Hutt. Wiltu dann zů den Thůmhern, den der gleich auch nit mangelt, [Rand: Thum herren.] sunder überflüssig haben. allein, das sye zů zeyten außreyten vnd jagen vmb übung vnd lust willen? Ich meyn es solt gantz vor dich sein, dieweyl du doch safftig vnnd wolgemeste begerst, die da gantz köstlich essen, sueßlich ruhenn, sanfftlich müssig gehen, da darffestu nit förchten das sie [Rand: Der Tum herren / frey leben.] sich vorwaren mit ärtztenyen. Dann so sye leben gar on sorg, zeygen die feigen den artzten die du (ich weiß nit war umb) so übel forchst, bey den Fuckern, so doch gemeynlich mer kranck seyen, bei welchen die ärtzt [Rand: Die Sachsen. ] wonen, dann die Sachsen, die on ärtzt leben, Wo du sie aber jhe förchten wilt, so nimm war, die von den ich gesagt hab vorachten die ärtzt, über das, so ligen sye gemeynlich am rücken, vnd haben ire kurtzweyl im bad, vnd brassend stets, sitzen da vnder den schönen metzen, offt die [Rand: Was uon prasserey / kumpt. ] gantz nacht, darauß volgt das sye böße rohe vnd vntewige mägen überkummen.

Feb. Solchs fürwar were ein geschikt volck zům Feber, vnd auch wol werdt, das ich ine lang beywonte. Ich förcht aber, das vil ander [Rand: kranckheite der wollustigen.] kranckheiten bey den selben mir vorkummen seyen, bey der weiße die sye füren. Glaubstu auch das einer vnder denen noch nit kranck sey? den nit newlich das Podagram besessen hab, oder der stein, die wassersůcht, das gesůcht, das hüfftwe, oder der nit aussetzig sey, oder mit der gelsůcht, dem fallenden siechtag, mit dem malfrantzoß, oder sunst mit den bösten geschweren behafft, als dem krebs, dem wolff, der fistel, mit der hals geschwülst. oder auß lang herbrachter füllerey vnd trunckenheit, an henden vnd füssen zittere? oder sich in der seyten klage, oder wie er sunst geplaget ist, deßhalb ich Feber destminder stat [Rand: Gebresten der / kuchen nach / uolgende.][14] haben mög? Dann ydie etz erzelten, vnd sunst andere vnzalbarlich gebrechenn, volgend auch so wol als ich der küchen nach, vnd sůchen warlich die tisch vnd den praß, haben ein freud bey den feysten vnd schleckhafftigen zů wonen, zů der vülle und mancherhandt der richt vnd zum schlemm (eben wie ich auch thůn) flyessent sye hauffend weiß zů.

Hutt. Lieber getraw mir darumb, sye sindt noch nit alle kranck, vnnd zůuorderst [Rand: Von einem freyen / Curtisanen.] der Curtisan der iüngst wider von Rom kummen, nach dem er bey einem Cardinal daselbst gelernt weychlich zů leben, hat er sich yetz gar mitten inn braß geworffen, vnd lebt gantz über auß frölich.

Feb. Trickt er auch weyn? [Rand: Weyn.]

Hutt. Ja, er schlucket den.

Feb. würtzet er auch mit pfeffer. [Rand: Gewurtz.] zymedrören, ingber, vnd negelin?

Hutt. Gantz geüdisch.

Feb. Hat er weyche bedt, hüpsche [Rand: Weyche bedt.] tappet, pflumfedern, pfülblin, haubt küssenn, vnd seyden wat?

Hutt. Auffs kostlichst.

Feb. Isset er dann auch fisch? [Rand: Fische.]

Hutt. Ja freylich, er schluckt sye, aber nůr die besten vnd tewersten, so helt er auch vil von den felthünern vnd Phasanen, vnd wann er eins hasen ysset meint er bald hübscher [Rand: Hasen.] dauon zů werden, in bedunckt auch der winter lang sein, das die Spargen [Rand: Spargen.] nit zeytig wöllen werden.

Feb. Badet er etwann? [Rand: Baden.]

Hutt. Vber maß gern vnd offt.

Fen. ist er nit bey weylen karg?

Hutt. nein sunder auffs geüdischt reychlich.

Feb. behilfft er sich auch mit den ärtzten?

[15] Hutt. Er hasset die veintlich, vnd sagt man sält sye des teütschen lands [Rand: Ertzet. ] veriagen.

Feb. Geht er auch in beltzen röcken, [Rand: Kleydung. ] oder ist er sunst wol gekleydet?

Hutt. Ja wol, eben wie einer dauon [Rand: Martialis ] Martialis schreibt:


Frost, regen, schne er wünschen thut,

Sechshundert schauben hatt er gůt.


Feb. Ich förcht das er mich nit lang leiden möge bey dem wesen.

Hutt. Da sich du zů, dann warumb woltestu einen bald vmmbringen, den du wol lang brauchen magst?

Feb. Eben auß der vrsach, wo er mir zů vil gůtlich thätt. Aber hörstu hat er auch spil leüt? [Rand: Spielleut.]

Hutt. Ja, vnnd schalcks narren dorzů.

Feb. hat er nit auch ein schöns metzlin das vnser pflege?

Hutt. Ja worlich, ein glats, zarts [Rand: Frawen. ] vnd früntlichs.

Feb. hat er ein grossen bauch? [Rand: Ein grosser / bauch.]

Hutt. Er wechst im schon daher.

Feb. Wann er mich aber nit annäme wo woltestu mich dann hinfüren?

Hutt. Dann wil ich dich vmbfüren,

Feb. So wil ich dich durchächten.

Hutt. So wil ich dich verachten.

Feb. So erwürg ich dich.

Hutt. So bescheyß ich dich.

Feb. Wer? du mich?

Hutt. Ja, ich dich. verlassend mich auff hilff des hungers, zimlicher leybs [Rand: Vertrostung / wider das Feber.] übung, nüchterkeit, vnd eins harten lebens in allen dingen.

Feb. Nůn hin ich würdt den Curtisanen versůchen, darnoch wider nach dir dencken.

Hutt. Wie du wilt, ich wil mich auß dem staub heben.


Das Feber zům Curtisanen.

[16] Herr Curtisan ich wünsch eüch grüß.

In ewerm hauß ist überfluß.

Drumb kumm ich eüch zůwonen bey.

Tragt essen trincken auff, seyd frey.

Doch erst ein bad man wörmen sol.

Vnd vnser dorinn pflegen wol,

Mit reyben, iueken, warm, vnd kalt.

Darauß wir gehn zům essen bald.

Do werd ein schön pancket gemacht.

Mit grossem kosten, reychem pracht.

Das were biß nach mitter nacht.

Do müssen vil gerichten sein,

Fisch, vögel, wiltpret, bir vnd wein

Kein wurtz man sparr, noch spetzerey.

Schadt nit, ob das schon tewer sey,

Obs sey geholt auß India,

Gewachsen in Arabia.

Kumm auß der newen Insel her.

Tragt auff, die fucker bringens mer.

Mit essen drincken schafft ein můt.

Mit vollem bauch ist schlaffen gůt.

Ob dann schon ich bin auch im spil,

Hatt wol sein fug, ist nit zů vil.

Ein ides wesen hat sein zil.


Ich habs gewogt.

Quelle:
Ulrich von Hutten: Gesprächbüchlein, in: Deutsche Schriften. Band 1, Leipzig 1972, S. 1–188, S. 8-17.
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