Achter Auftritt.

[95] Vorige. Dominique Sohn.


DOMINIQUE S. Ich will nur einen Augenblick nach dem Vater sehen, ich komme gleich zurück. Er geht in Delomers Zimmer.

GRAF. Ihr Kostume, Ihre Verkleidung abgerechnet, sieht man wohl, woran man mit Ihnen ist.

DOMINIQUE V. Bey meinem Leben! Meine eigentliche Kleidung steht mir besser als diese.

GRAF. Das glaube ich gern. Aber hier in Deutschland hätten der Herr Baron sich keinen[95] Zwang anthun sollen, und gehen in Ihrem wahren Kostüme.

DOMINIQUE V. verlegen. Meinen Sie?

GRAF. Allerdings. Thun Sie es ja!

DOMINIQUE V. Nun – bey Gelegenheit.

GRAF. Wir werden nicht ermangeln, Ihre glückliche Ankunft bey uns gehörig zu celebriren.

DOMINIQUE V. Wie. – wie weit liegt denn die See von hier?

GRAF. Eine Meile von meinem Stammgute. Wir werden Sie hinführen –

DOMINIQUE V. Ich werde einmal hinspaziren – ja.

GRAF. Ich werde den ganzen benachbarten Adel einladen.

DOMINIQUE V. O! –

GRAF. Wie beliebt?

DOMINIQUE V. Machen Sie sich keine Ungelegenheit!

GRAF. Ohnfehlbar sind der Herr Baron auch Ordensritter?

DOMINIQUE V. Hm! Er trocknet die Stirn.

GRAF. Wie?

DOMINIQUE V. O – o ja!

GRAF. Von welchem Orden?

DOMINIQUE V. Vom – vom braunen Fließ.[96]

GRAF. Vom braunen – sagen Sie? Wie ist das? Wie verstehe ich das?

DOMINIQUE V. Ja, es ist so.

GRAF. Sie wollen sagen: vom goldnen Fließ?

DOMINIQUE V. Nun – mein Fließ machte sich golden.

GRAF. Darf ich fragen –

DOMINIQUE V. Gehen wir zu dem fremden Herrn, wenns Ihnen gefällig ist. Will gehen.


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Das Erbtheil des Vaters. Leipzig 1802, S. 95-97.
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