Eilfter Auftritt.

[235] Vorige. General.


GENERAL. Verzeihung, meine Herren.

GEHEIMERATH. Bitte unterthänigst –

HOFRATH. Ihro Excellenz Gnade rettet den Namen der Familie.

GENERAL. Das wollen wir erst sehen.

GEHEIMERATH. Auf was für eine Festung kommt er?

GENERAL. Wollen Sie ihn auf eine Festung haben? Im Ernst?

GEHEIMERATH. Freilich.

HOFRATH. Denn so ein Mensch bessert sich nie.

GENERAL. Das ist streng abgesprochen.

GEHEIMERATH. Ich zahle den Unterhalt, des Tages einen Gulden.

GENERAL. Habe ich dafür Ihr Wort?

GEHEIMERATH. Ad dies vitae.[235]

GENERAL. Nun! – wollen sehen, was zu thun ist. Haben Sie die Güte, zu meiner Nichte zu gehen; sie erwartet Sie. Wir machen hernach noch eine Partie zusammen.

GEHEIMERATH. Scharmant! Der Hauptspieler, der – Posert heißt er –

GENERAL. Ist ein durchtriebener Schurke! Er ist weder Offizier, noch Baron. Ich habe genaue Auskunft über ihn; er kann es nicht läugnen.

GEHEIMERATH. Sollte Karren schieben – – der –

GENERAL. Wir wollen sehen wie es schicklich sein wird.

HOFRATH. Kommen Sie, gnädiger Herr Onkel.

GEHEIMERATH. A revoir. Müssen sich mit dem Taugenichts nicht viel mehr abgeben. Sie gehen. Meritirt es nicht.

GENERAL schellt.

KAMMERDIENER kommt.

GENERAL. Der Herr Adjutant!

KAMMERDIENER geht.

GENERAL. Das sind zwei kalte herzlose Menschen! – Es ist doch seines Bruders Sohn! – Der böse Feind hat mich geplagt, meine Nichte an die Schätze solcher Menschen zu verschleudern!


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Theater. Band 3, Wien 1843, S. 235-236.
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