Fünfter Auftritt

[99] Vorige. Schulz.


SCHULZ. Herr Oberförster – Herr Pastor! Einer von Ihnen muß gleich hin aufs Amt. Ich soll einen Wagen bestellen – der Amtmann hat einen Bericht gemacht, so boshaft, als er gekonnt hat – er will ihn gleich nach der Stadt schicken.

OBERFÖRSTER. Lassen Sie mich fort.

PASTOR. Um Gottes willen nicht!

OBERFÖRSTER. Ich will den Amtmann sprechen. Ich will den Bericht lesen.

PASTOR. Bester Mann.

OBERFÖRSTER. Ist er falsch, so schieße ich ihm eine Kugel vor den Kopf. Was liegt mir an meinem Leben!

PASTOR. Wollen Sie das Schicksal Ihres Sohnes verschlimmern?

OBERFÖRSTER. Herr, ich bin Vater! Wie meinen Sie, daß mir ums Herz ist! Und ich soll dableiben? Ich kann's nicht, und wenn – meinen Hut! – Rudolph, meinen Hut![99]

PASTOR. Ihr Schmerz macht Sie unfähig, etwas zu unternehmen. Sie schaden Ihrem Sohn.

OBERFÖRSTER. Schaden?

SCHULZ. Herr Pastor, es ist die höchste Zeit.

PASTOR. Herr Schulz, der Oberförster bleibt bei Ihm.

OBERFÖRSTER. Ich will aushaken. Aber bald müssen Sie kommen, sonst –

PASTOR. Gleich. Besorgen Sie, daß mir für Antonen andre Kleider nachgeschickt werden. Ab.


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Die Jäger. Stuttgart 1976, S. 99-100.
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