[292] Glebof. Nachher: Ein Diener. Später: Hauptmann Markof.
GLEBOF.
Das Erste kann geschehn sein.
Er klingelt. Ein Diener tritt ein.
Ist Markof da?
DIENER.
Der Hauptmann harrt schon lange.
Diener ab. Hauptmann Markof tritt ein.
GLEBOF.
Nun Markof?
MARKOF.
Sie sind entflohn.
GLEBOF.
Wie? Beide?
MARKOF.
Beide.
Der Pastetenbäcker und die Litauerin.
GLEBOF.
Schilt unsre Feinde nicht! Laß uns sie schlagen.
Wie war's? Erzähle mir.
MARKOF.
Nach deinem Wort
Begab ich mich mit zwanzig tücht'gen Leuten
In den Palast. Wir hatten, was wir brauchten,
Stumm ihren Mund zu machen. Da vernahm ich,
Fürst Menzikof sei mit der Zarin, gleich
Sobald die Post erscholl vom Tod des Zaren,
Verhängten Zügels fortgesprengt.[293]
GLEBOF.
Schlimm! Schlimm!
So ist uns Petersburg verloren. Wie
Steht's mit den Truppen?
MARKOF.
Nicht zu sicher, Herr.
Die Semenowskyschen sind wie im Sturm.
Sie weinten laut, als sie vernahmen, daß
Ihr Väterchen, wie sie ihn heißen, starb.
Ich sah, die die Montierung sich zerrissen
Vor ungestümem Schmerz.
GLEBOF.
Ich dacht' es fast.
Das Heer ist stets des Helden. Was zu tun?
Sie sollen all' nach Astrachan für jetzt;
Ich will's mit Bauern und Milizen machen.
Sie solln nach Astrachan. Ich will die Ordre
Gleich zeichnen. Folg mir, Markof.
MARKOF.
Menzikof
Hat auch den Zarewitsch entführen wollen.
Doch der hat standhaft sich geweigert.
GLEBOF.
Nun,
So haben wir den Prinzen. Hm! der gilt
Noch mehr als Petersburg. Moskau sei Burg
Und Grab der Tapfern! Kommt Okolnitsch Markof.
Sie gehen ab.
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