[74] Endlich sprang aus dem Hause, bei dem wir standen, ein Mann heraus; der kam auf mich zugelaufen, wünschte mir tausend Glück zu meiner Ankunft, und ich erkannte in ihm den Chemikus. »Sie müssen mit mir zu Nacht speisen,« sprach er, »ich habe meinen Gegner, den berühmten Chemikus Staudenmeyer zu Tisch gebeten, um ihn gänzlich zu überzeugen, daß die gesauerstoffte Haselnußstaudenfaser ein Surrogat für das Hasenfleisch ist. Sehen Sie mein Haus! Ganz so, wie es da vor uns steht, ist es aus lauter Surrogaten erbaut. Kein wahrer Stein, kein wahrer Kalk, kein wahres Holz kam dazu, ja nicht einen Nagel von wahrem Eisen könnten Sie darinnen finden.«[74] – Ich trat aus der Dachung des Hauses, aus Furcht, von seinem Fall getroffen zu werden.
»Sehn Sie die Fenstervorhänge da,« fuhr der Chemikus fort, »das ist keine Seide, wie Sie glauben, die sind aus gebleichten Wespennestern fabriziert. Meine Fensterscheiben wie meine Gläser, Spiegel und Bouteillen sind nicht von böhmischem Glas, sie sind ein durch gewisse chemische Prozesse noch härter gemachtes hartes Bronnenwasser aus Ludwigsburg. Sie sollen sich wundern!«
Ich dankte ihm tausendmal für seine höfliche Einladung. »Sie sollen die delikateste Reissuppe aus Ameiseneiern bei mir kosten,« sprach er, »den herrlichsten Champagner aus luftsaurer Eselsmilch.«
Noch einmal sagte ich ihm Dank und aber Dank und entzog mich seinen Blicken.