Vierzehnter Auftritt

[236] Käthchen im kaiserlichen Brautschmuck, geführt von Gräfin Helena und Fräulein Eleonore, ihre Schleppe von drei Pagen getragen; hinter ihr Burggraf von Freiburg usw. steigen die Rampe herab.


GRAF OTTO. Heil dir, o Jungfrau!

RITTER FLAMMBERG UND GOTTSCHALK. Heil dir, Käthchen von Heilbronn, kaiserliche Prinzessin von Schwaben!

VOLK. Heil dir! Heil! Heil dir!

HERRNSTADT UND VON DER WART die auf dem Platz geblieben. Ist dies die Braut?

FREIBURG. Dies ist sie.

KÄTHCHEN. Ich? Ihr hohen Herren! Wessen?

DER KAISER. Dessen, den dir der Cherub geworben. Willst du diesen Ring mit ihm wechseln?

THEOBALD. Willst du dem Grafen deine Hand geben?

DER GRAF VOM STRAHL umfaßt sie. Käthchen! Meine Braut! Willst du mich?[236]

KÄTHCHEN. Schütze mich Gott und alle Heiligen! Sie sinkt; die Gräfin empfängt sie.

DER KAISER. Wohlan, so nehmt sie, Herr Graf vom Strahl, und führt sie zur Kirche!


Glockenklang.


KUNIGUNDE. Pest, Tod und Rache! Diesen Schimpf sollt ihr mir büßen!


Ab, mit Gefolge.


DER GRAF VOM STRAHL. Giftmischerin!


Marsch: Der Kaiser stellt sich mit Käthchen und dem Grafen vom Strahl unter den Baldachin; die Damen und Ritter folgen. Trabanten beschließen den Zug. – Alle ab.


Ende


Quelle:
Heinrich von Kleist: Werke und Briefe in vier Bänden. Band 2, Berlin und Weimar 1978, S. 236-237.
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