133. Der Markgrafenberg.
Entzelt Chronik der alten Mark S. 125.

[142] Angelus Annales Marchiae ad ann. 1322.

Mündlich.

Bei der Stadt Rathenow liegt ein Hügel, welcher der Markgrafenberg heißt, diesen Namen hat er davon[142] bekommen, daß einst, es soll im Anfang des vierzehnten Jahrhunderts gewesen sein, als der Markgrafen sehr viel geworden waren, ihrer neunzehn auf diesem Berge zu einer Landschauung zusammenkamen, und einer dem andern ihr Unvermögen klagten wegen der großen Landzersplitterung; das hat aber Gott schnell gewendet und hat's also geschickt, daß sie innerhalb wenig Jahren, nämlich in zweien, alle starben und der Stamm auf diese Weise verdorrete.

Seit dieser Zeit mag es wohl kommen, daß es am Markgrafenberg nicht recht geheuer ist, denn oft läßt sich dort ein Pferd sehen, dem Feuer aus Maul und Nase sprüht, und schon manchen, der dort in der Nacht vorüberging, hat es in Furcht und Schrecken gesetzt.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 142-143.
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