179. Die drei vermauerten Thore zu Straußberg.

[190] Neben den drei Thoren zu Straußberg sah man sonst drei andere, welche zugemauert sind, und über diesen waren auch Thürme. Einer der frühern Besitzer von Straußberg wurde nämlich einmal von dem Herrn, welchem Blumenthal gehörte, zu Gast geladen. Während er nun da war, schickt der Blumenthaler seine Leute nach Straußberg und läßt es einnehmen; das erfährt[190] jedoch der Straußberger noch zur rechten Zeit, macht sich auf und nimmt die Stadt wieder. Da ließ er denn am andern Tage die alten Thore zumauern, und dicht neben denselben neue durchbrechen, weil, wie er sagte, kein ehrlicher Mann mehr durch die alten gehen könnte, seitdem Spitzbuben durch sie eingezogen wären.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 190-191.
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