14. Der große Stein bei Gristow.

Mündlich.

[13] Nordlich vor der Insel Gristow, etwa auf halbem Wege zwischen Cammin und Zünz, liegt in der Diwenow nicht weit vom Ufer ein gewaltiger Granitblock; der liegt schon seit grauen Jahren da und ist vor Alters ein prächtiges Schloß gewesen, in welchem ein gieriger Räuber wohnte. Dieser stellte vornehmlich auch den Mädchen nach, und wollte einst einem solchen Gewalt anthun; aber die verstand sich auf die Zauberei, drückte das ganze Schloß in einen großen Steinklumpen zusammen und schloß den bösen Räuber für ewige Zeiten darin ein.

In Cammin erzählt man auch den Kindern, daß der Storch sie vom großen Steine her ihren Aeltern bringe.

Quelle:
Adalbert Kuhn / W. Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 13.
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