4.

[206] Vom Petersberg bei Halle nach Krosigk soll ein unterirdischer Gang führen, deßen Thür zwar jetzt vermauert ist, aber auf dem Hofe zu Krosigk ist's darum doch nicht recht richtig. Da sieht man oft einen Mönch umherwandeln, der thut niemandem etwas zu Leide, sondern striegelt sogar die Pferde und melkt die Kühe, neckt auch die faulen Mägde bisweilen, Nachts aber setzt er sich auf ein Pferd und wählt besonders gern einen Schimmel dazu aus. Den findet man dann am andern Morgen mit Schweiß und Staub bedeckt; er hat auf der Spitze des Petersbergs mit ihm umhergejagt, wo ihn schon mancher im hellen Mondschein dahinreiten sah.

Quelle:
Adalbert Kuhn / W. Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 206.
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