352. Gastmahl am Quêkenberg.

Mündlich aus Basum.

[306] Kommt einmal einer aus Settrup in der Nacht an den Quêkenberg bei Klein-Bôkern, da sieht er in der Ferne ein Feuer leuchten und geht darauf zu, und als er hinkommt, findet er einen großen Kreis von Frauen, die sitzen alle um eine prächtige Tafel und jede hat etwas für das Mahl mitgebracht. Da setzt er sich auch mit an den Tisch und sieht alsbald, wie ein manskock die Reihe herumgeht und jede fragt, was sie mitgebracht habe; da antwortet die eine dies, die andere das; als aber die Reihe an ihn kommt, da gibt er dem Koch einen Schlag mit seinem Stock und sagt: »ik hev' en slach, den use herrgott 'en d ývel gav« und augenblicklich war die ganze Gesellschaft verschwunden. Der Keßel aber, welcher über dem Feuer hing, war zurückgeblieben und den hat er mit nach Settrup genommen, wo er noch lange nachher aufbewahrt worden.

Quelle:
Adalbert Kuhn / W. Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 306.
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