354. Der Kirchthurm von Ankum.

Mündlich aus Basum.

[307] Als die Kirche zu Ankum gebaut worden, ist der Thurm zuletzt so hoch gewesen, daß sich die Leute, die ihn bauten, nicht mehr verstehen konnten, und wenn die oben Kalk haben wollten, haben die unten Steine verstanden und heraufgeschickt, und wenn sie Steine haben wollten, haben sie Kalk bekommen; auf diese Weise haben sie den Thurm gar nicht unter Dach bringen können, und da ist denn eines Tages ein gewaltiger Windstoß gekommen und hat das obere Gebälk desselben heruntergeweht und bis nach Bippen geführt, wo man den dortigen Kirchthurm davon gebaut hat.

Quelle:
Adalbert Kuhn / W. Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 307.
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