94. Der Russengrund.

Mündlich aus Rauen.

[86] In den Rauenschen Bergen liegt eine Vertiefung, die heißt der Russengrund. Im siebenjährigen Kriege kam nämlich einmal ein Russe von Petersdorf her, wo er schrecklich gebrandschatzt hatte, nach Rauen und drohte, alles in Brand zu stecken, wenn man ihm nicht sogleich alles Geld brächte. Da ist denn einer der kräftigsten[86] Bauern zu ihm getreten und hat ihm gesagt, er solle nur mit ihm kommen, sie hätten ihr Geld vergraben, aber er wolle es ihm zeigen. Drauf sind sie beide hingegangen in die Berge, und dort hat der Bauer den Russen mit einem Knüppel erschlagen, und davon hat diese Stelle ihren Namen bekommen.

Quelle:
Adalbert Kuhn / W. Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 86-87.
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