379.

[449] Dieb fest machen (mündlich aus Swinemünde):


Unsre Mutter Gottes, die ging wohl über Land,

sie nahm ihr liebes Kind bei der Hand,

da kamen drei drei drei Diebe,

die wollten ihr das Kind stehlen, sie schrie:

Sanct Peter bind', Sanct Peter bind', Sanct Peter binde.

Ich habe gebunden mit Gottes Hand,

mit meinen eignen Händen,

mit Todeshänden,

mit eisernen Bänden,

daß Dieb und Diebin sollen stehn

und nicht von der Stelle gehn.

Sie sollen stehen wie ein Stock

und sehen wie ein Bock,

zählen alle Sterne, die am Himmel stehn

und alle Tropfen die in das frunde (tiefe) Meer gehn.


Die vorgenommenen Gebräuche wie bei der vorigen Nummer; die Lossprechung erfolgt mit den Worten:


Stehst du hier in Teufelsband,

so gehe hin in Gottes Hand,

ich stoße dich von mir mit meiner linken Hand.


I.N.G. u.s.w.

Quelle:
Adalbert Kuhn / W. Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 449.
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