110.

[399] Die Feldmark von Salzwedel soll aus den Ländereien von vier untergegangenen Dörfern bestehn, deren eins Lockstedt geheißen hat. Die Besitzer der Aecker dieser vier Dörfer bilden noch heute besondere Ackergesellschaften, die alljährlich kurz vor der Aernte hinausziehn auf's Feld (die Lockstedter nach der Warte), um zu sehen, ob der Roggen reif sei, sich aber zugleich einen fröhlichen Tag machen. – In Lüchow zieht man ebenfalls zu gleichem Zwecke hinaus, nennt's aber Grenzschau.

Quelle:
Adalbert Kuhn / W. Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 399.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche
Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche: aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen.
Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche
Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche