374. Der Nußzins.

Mündlich.

[338] Als die alten Burgen noch hier im Leinethal standen, erzählte einer aus Nörten, da war schlimme Zeit und wir müßen oft noch jetzt daran denken. So kam auch einmal ein junges Gräflein vom Hardenberg zu einem Bauer eines benachbarten Orts, Bühle nannte ihn der Mann, der hatte gerade welsche Nüße eingesammelt, von denen er dem Gräflein ein paar schenkte, die dasselbe mit nach Hause nahm. Seit der Zeit mußte der Bauer alle Jahr einen Himpten voll auf die Burg[338] bringen und seine heutigen Nachkommen haben die Last natürlich ablösen müßen.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen und einigen andern, besonders den angrenzenden Gegenden Norddeutschlands 1–2. Band 1, Leipzig 1859, S. 338-339.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen
Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche: aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen.