75. Pielpoggen.

Mittheilungen des Historischen Vereins zu Osnabrück, 1850, S. 398.

[83] In einem Teiche bei Laer (südlich von Iburg) wohnen Meerweiber; sie sind halb Menschen, halb Thiere, und können erst durch die heilige Taufe oder Weihung gedeihen. Deshalb heißen sie auch Pielpoggen, womit man sonst die jungen in der Verwandlung befindlichen Frösche bezeichnet. Einst soll nun eine solche Pielpogge aus dem Teiche hervorgestiegen sein, um nach Rulle zu[83] pilgern, und auf die Frage des Begegnenden, wohin sie gehe, geantwortet haben:


»Ick will na Rulle

un mi laten weihen

up dat ick mag gedeihen.«


Vgl. Nr. 27.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen und einigen andern, besonders den angrenzenden Gegenden Norddeutschlands 1–2. Band 1, Leipzig 1859, S. 83-84.
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