129.

Der alte Schmied auf der Haus Ostendorfer Freiheit erzählte:

[119] Vor Zeiten sind hier zu Lande die Hünen gewesen, ungeheuere Leute mit gewaltiger Kraft; von denen ist einmal einer zu einer Bäuerin gekommen, die gerade beim Backen am Ofen gestanden hat, da hat er die großen, zwanzig bis dreißig Pfund schweren Brote, die sie eben herausgezogen, genommen, in den Mund gesteckt und hinuntergeschluckt, als wären es Erbsen. Die Bäuerin hat gejammert und geklagt, aber der Hüne hat gesagt, was sie doch jammere, die kleinen Krümelchen wären doch so viel Lamentirens nicht werth.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen und einigen andern, besonders den angrenzenden Gegenden Norddeutschlands 1–2. Band 1, Leipzig 1859, S. 119.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen
Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche: aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen.