397.

[133] Die am Grünen Donnerstag gelegten Eier geben Hühner, die sich in jedem Jahre anders färben. Hilchenbach im Siegenschen.


Vgl. Wolf, Beiträge, I, 228, Nr. 331, und ebendas., S. 70. Nach schwäbischem Glauben geschieht dies bei einem Charfreitagsei; Meier, Gebräuche, Nr. 45. Anderes von den Charfreitagseiern bei Vonbun in Wolf, Zeitschrift, I, 54. Nach andern geben die Gründonnerstagseier lauter Hähne; Woeste in Mannhardt, Zeitschrift, III, 51. Sie schützen vor einem Leibschaden, Meier, Gebräuche, Nr. 39; doch thut dasselbe auch ein Charfreitagsei, ebendas., Nr. 55. Gründonnerstags- oder Charfreitagseier schützen nach piemontesischem Glauben vor Feuersbrunst, Woeste in Wolf, Zeitschrift, III, 51; ebenso nach elsäßischem Glauben, Alsatia, 1852, S. 126. Nach englischem Aberglauben bewahrt man alle am Charfreitag gelegten Eier auf, da sie Feuer, in das sie geworfen werden, auslöschen; Chambers, Edinb. Journ., March 26, 1842. – »Qui ova, quae gallinae pariunt die parasceues toto asservant anno, quia credunt ea vim habere ad extinguenda incendia si in ignem injiciantur.« Wolf, Beiträge, I, 228, Nr. 333. Der Magen eines schwarzen Huhns, ein mit Menstrualblut beflecktes Hemd und ein Gründonnerstagsei bewahren vor Feuersnoth; Wolf, Beiträge, I, 236, Nr. 423.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen und einigen andern, besonders den angrenzenden Gegenden Norddeutschlands 1–2. Band 2, Leipzig 1859, S. 133.
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