412.

[142] Am Ostermorgen muß man auf den Berg gehen, dann kann man die Sonne tanzen sehen. Bollwerk an der Volme.


Vgl. Märkische Sagen, Nr. 311; Wolf, Beiträge, I, 249, Nr. 582; Meier, Sagen, Nr. 263, Gebräuche, Nr. 63. An andern Orten Schwabens glaubt man, daß die Sonne diese drei Freudensprünge am Himmelfahrtstage thue; ebendas., Gebräuche, Nr. 88. Nach Montanus, S. 12, geht die Sage, daß die Sonne in der Weihnacht zwei Freudensprünge mache und darauf ihren Lauf ändere; in diesem heiligen Augenblicke falle auch das Vieh in den Ställen und Wäldern auf die Knie zum Gebet. Vom Ostertage herrscht der gleiche Glaube in England und Schottland: »It was once a general belief and probably still is so in a few out-of-the way places, that on Easterday morning the sun danced or played immediately after his rising. In some places it was considered necessary in order to realize this spectacle, to go to the brink of a fountain and observe the reflection of the sun upon its surface, which of course would reduce the miracle to a natural fact.« Chambers, Edinb. Journ., March 12, 1842.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen und einigen andern, besonders den angrenzenden Gegenden Norddeutschlands 1–2. Band 2, Leipzig 1859, S. 142.
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