8. Szene.

[145] Marthe. Körner, dann Dr. Seiler.


MARTHE. Ah, da ist ja der Herr – Herr Körner!

KÖRNER in Gedanken, das Veilchenbouquet in der Hand, von links. Ja?

MARTHE. Der Herr Doktor ist drinnen bei dem Kleinen.

KÖRNER. Gut. Für sich. Es ist wirklich mein Bouquet.

MARTHE. Wollen der Herr nicht hereinkommen? Oder soll ich dem Herrn Doktor sagen –?

KÖRNER. Ich komme gleich.

MARTHE ab erste Tür links.

KÖRNER. Sie hat es vergessen – natürlich – vielleicht absichtlich vergessen? – Nein, das nicht – sie wird die Veilchen vermissen, suchen –

DR. SEILER von links, erste Tür, Marthe folgt ihm. Guten Abend, Herr Körner.

KÖRNER. Ah, Herr Doktor, Nun?

DR. SEILER. Sie brauchen sich durchaus nicht zu beunruhigen, der Knabe hat nur ein leichtes Fieber. Darf ich um etwas Papier bitten?

KÖRNER. Hier. Deutet auf den Schreibtisch.

DR. SEILER setzt sich und schreibt auf die Rückseite des Briefes, welchen Rosa liegen ließ, ein Rezept.

KÖRNER währenddessen. Schläft das Kind jetzt?

MARTHE. Ja.

KÖRNER. Lassen Sie die Medizin sogleich machen, es soll jemand in der Apotheke drüben darauf warten.

MARTHE. Jawohl. Tritt hinter den Stuhl des Doktors, empfängt das Rezept und geht dann durch die Mitte ab.

DR. SEILER aufstehend. So.

KÖRNER. Entschuldigen Sie, lieber Doktor, daß ich Sie noch einmal bemühte.

DR. SEILER. Bitte, bitte. Ihre Frau Gemahlin ist wohl nicht zu Hause?

KÖRNER verlegen. O doch – sie ist in ihrem Zimmer – sie wollte nur das Kleid wechseln –

DR. SEILER. Ich bitte, mich zu empfehlen. Guten Abend.

KÖRNER. Guten Abend, Herr Doktor.

DR. SEILER ab durch die Mitte.


Quelle:
Adolph L’Arronge: Gesamt-Ausgabe der dramatischen Werke. Berlin 1908, S. 145-146.
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