14. Szene.

[87] Vorige. Marie mit Gottlieb und Carl an der Hand, durch die Mitte.


GOTTLIEB. Vater, ich wollte nicht, aber Tante Marie sagt, wir könnten wieder reinkommen.

RUDOLF hat sich inzwischen wieder den Stiefel angezogen. Ja, das könnt ihr. Komm her, Gottlieb.

GOTTLIEB. Meinst du mich?

RUDOLF. Natürlich. Komm her und frage deinen Großvater, ob er bei uns bleiben will.

GOTTLIEB zu Weigelt. Willst du?

WEIGELT. Ja, ich bleibe. Zu Rudolf. Es is gewiß edel von Ihnen, daß Sie mir nischt nachtragen und mir so bei sich aufnehmen; und ich bin Ihnen auch dankbar dafür, so lang ich lebe, ganz gewiß. Aber, Rudolf, daß Sie meinem Jungen, meinem Leopold beigestanden und geholfen haben, dafür werde ich Ihnen auch noch dankbar sein, wenn ich nich mehr lebe. Mögt ihr mir nu auslachen, oder nich, aber mein Leopold –!

MARIE ist näher getreten und hat leise ihre Hand auf Weigelts Schulter gelegt.

WEIGELT wendet sich um, erkennt Marie und sagt, ihr lachend zunickend. Hahaha! Die Marie! Die begreift mir, nich wahr? Singt.

Meine einzige Passion

Ist mein Sohn!


Alle bilden um Weigelt eine teilnahmsvolle Gruppe. Hempel steht bescheiden im Hintergrund.

Der Vorhang fällt.


Ende.
[88]

Fußnoten

1 Krafft ist ein bekannter jüdischer Koch.


2 Diese Namen können beliebig geändert werden.


Quelle:
Adolph L’Arronge: Gesamt-Ausgabe der dramatischen Werke. Berlin 1908.
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