[720] Clemens Alexandrinus, ein alter Kirchen-Lehrer / erzehlet / daß in Persia eine sonderbare Landschafft sey / da drey Berge sich befinden / auff einem schönen weiten Felde liegend / mit diesem Unterscheid: Wann die Wanders-Leute auff der Reiß diß zu dem ersten Berge kommen / bedüncket sie / sie hören ein grosses Geschrey derjenigen / die in öffentlicher Feld-Schlacht mit einander kämpffen. Wann sie auff den mittlern Berg kommen / hören sie noch ein grösser Geschrey / wie ein Feld-Geschrey der Soldaten / Geräusch der Waffen / und Schreyen streibarer Pferde: Wann sie aber den dritten und letzten Berg antreten /bedüncket sie / sie hören andere Stimmen / als wann ihrer viel ein schönes Triumph-Liedlein singen nach erhaltenem Sieg. Diß appliciret H.G. Albrecht gar fein auff das menschliche Leben: Der erste ist der Streit-Berg / da der Mensch muß immer im Streit seyn; Er muß streiten mit GOtt selbst / wie Jacob: mit dem Teuffel / mit der Welt / mit dem Tode / mit seinem eigenen sündlichen Fleische. Der ander ist der Creutz-Berg / indem sie hie leben im Jammerthal / da ist lauter Ach / Weh / Klag und Leid. Der dritte ist der Himmels-Berg / da die Christen werden empfinden Freude und Wonne.
1. Die Berge erzehlen die Macht GOttes.
2. Christen seyn Wandersleute und Bergmänner.
3. Uber den Streit- und Creutz-Berg erreichet man die himmlische Freuden-Berge.