Erstes Capitel

Die Tage waren mild und ohne Wind. So weit das Auge reichte, bedeckte wieder der Schnee das Land. Auf dem Amthofe in Rothenfeld ertönte laut der Schall der Arbeit. Der Takt der Dreschflegel, die Axt des Holzhauers, das Knarren des Brunnenrades, das Brüllen und Blöcken der Hausthiere, das aus den weiten Stallungen herübertönte, unterbrachen die Stille, und das Thun der Menschen, ihr Kommen und Gehen belebte mit der sich alljährlich wiederholenden nothwendigen Beschäftigung in gewohnter Weise die Einsamkeit. Es war Alles, wie es im vorigen Winter, in allen ihm vorangegangenen gewesen war, obschon es der letzte sein sollte, welchen die Bewohner des Amthauses in demselben zubrachten.

Im Schlosse zu Richten war es anders. Dort hörte man nichts von der wohlthätig wiederkehrenden Gleichmäßigkeit der Arbeit, und der Winter ist sehr lautlos auf dem Lande. Die großen Portale waren geschlossen, um der Kälte den Eingang zu wehren; auf weichen Teppichen bewegte die Dienerschaft sich geräuschlos in den Gängen und auf den Treppen umher, und nur wenn man an die Fenster trat, sah man in weiter Ferne gelegentlich einen Schlitten wie einen flüchtigen Schatten halb verschleiert von dem feinen Dufte, der die ganze Luft erfüllte, über die weite Ebene gleiten. Was unter der weißen Hülle im Schooße der Erde arbeitete, was in den heimlichen Nestern und Schlupfwinkeln geschah, in die das Leben der Feldthiere, der[5] Vögel und der Insecten sich zurückgezogen hatte, das verbarg sich dem Auge des oberflächlichen Beobachters; und wer flüchtig an dem Schlosse vorüberging, in dessen weiten Gärten und auf dessen prächtigem Hofe die lustigen Spatzen und die immer rührigen Krähen ihr Wesen trieben, oder wer nur als Gast in das Schloß kam und die glänzende und würdige Gastfreiheit der Schloßherrschaft genoß, der hätte meinen müssen, es sei auch hier im Schlosse Alles noch so, wie es in dem vorigen und in den ihm zunächst vorangegangenen Jahren gewesen war. Aber auch über das Leben der Schloßherrschaft lag, wie draußen die kühle, weiße Decke des Schnee's, der verhüllende Mantel der formvollen Gewohnheit und der feinen Sitte gebreitet und entzog dem Auge, was sich unter ihm verbarg.

Es war ein Schweigen über die Menschen gekommen. Angelika kränkelte und sah noch übler aus, als ihre seltenen Klagen über ihr Befinden es rechtfertigten. Der Freiherr hatte, weil er spät zu wachen liebte und weil Angelika, wie er sagte, Ruhe haben sollte, ihre Zimmer verlassen und die Wohnung bezogen, welche er vor seiner Verheirathung inne gehabt hatte, und alle einzelnen Personen hielten sich mehr als je bisher in ihren besonderen Gemächern auf. Die Herzogin erschien sehr niedergeschlagen. Man glaubte, daß sie den Marquis vermisse und daß sie Langeweile fühle, denn sie ließ den Caplan öfter zu sich bitten, hatte lange Gespräche mit demselben, und doch sah man nicht, daß sich eine wirkliche Annäherung zwischen den beiden Personen gebildet hätte oder auch nur allmählich bildete. Was sich allein und immer gleich blieb, war die Freundschaft, welche der Freiherr für die Herzogin an den Tag legte, und die rücksichtslose Freigebigkeit und Zuvorkommenheit, mit welcher er allen ihren Neigungen begegnete. Der Freiherr zeigte sich immer ruhig, Angelika sanft, aber zurückhaltend, und man hätte fast meinen sollen, es läge nur an der Verstimmung der Herzogin,[6] daß die Anderen sich nicht in der früheren geistigen Freiheit bewegten, es bedürfe nur ihres guten Willens, um Alles wieder in das alte Geleise zu bringen; denn daß nicht mehr Alles in dem guten alten Geleise stehe, daß etwas Besonderes, daß noch etwas Anderes, als der Streit mit dem Amtmanne und dessen bevorstehende Entlassung vorgefallen sei, daran zweifelte in der Herrschaft bald Niemand mehr. Aller der Leute, die, wie ihre Eltern auf den Gütern geboren und erzogen, ihre Welt in diesem engen Kreise hatten, begann sich dadurch eine Unsicherheit zu bemächtigen. Sie hatten stets den Glauben gehegt, daß sich bei ihnen in Richten nichts ändern könne und dürfe, und daß sich etwas geändert hatte, ohne daß sie sich zu erklären wußten, was sich geändert habe, steigerte ihr Unbehagen.

Aber grade die Frau, welche an den mannigfachen Wandlungen in Schloß Richten und in dem Leben seiner Besitzer einen so großen und unheilvollen Antheil hatte, grade die Herzogin war am meisten betroffen über die Wendung, welche die Gedanken und Entschlüsse des Freiherrn genommen hatten; und wenn sie davon auch nicht im Gemüthe angegriffen wurde, so nahm sie es doch mit einer Art von Schrecken wahr, daß die von ihr so fein gesponnenen und so geschickt verknüpften Fäden nicht das Gewebe bildeten, auf das sie es abgesehen, weil sie nicht genugsam in Betracht gezogen hatte, daß es sich mit Menschen nicht so sicher als mit todten Zahlen rechnen lasse und daß die Personen, welche sie als ihre Werkzeuge zu betrachten sich gewöhnt hatte, sich plötzlich erheben und sich zu einer Entscheidung aufraffen könnten, stark genug, alle Berechnungen und Erwartungen der planvollsten Voraussicht mit einem Schlage zu durchkreuzen.

Das habe ich nicht gewollt! sagte sich die Herzogin, als der Freiherr ihr vertraut hatte, was er in sich beschlossen, und mit diesem Ausrufe wälzte sie alle Verantwortung und Schuld[7] von ihren Schultern auf die seinigen. Sie brauchte nicht einzustehen für das, was sie nicht bezweckt hatte. Sie hatte sich zerstreuen, sich unterhalten, ein wenig Einfluß auf ihre Freunde gewinnen wollen, sagte sie sich; sie hatte die Baronin von ihrer deutschen Schwerlebigkeit zu heilen, den Freiherrn von der Herrschaft seiner allzu strengen Gattin zu befreien gewünscht; sich selber und seinen alten, fröhlichen Gewohnheiten hatte sie ihn wiedergeben wollen, indem sie nebenbei sich und ihrem Bruder das Leben in der Einsamkeit so gut es ging erheiterte, und plötzlich hatte die stolze Ueberspanntheit des Freiherrn alles Maß und Ziel so völlig überschritten, daß die Herzogin sich mit einem Male zur Zeugin und zur Vertrauten eines ehelichen Zwiespaltes auserkoren fand, der schwer und tief genug war, um selbst eine Frau wie sie mit ernstem Erschrecken zu erfüllen. Sie konnte dies dem Freiherrn nicht verzeihen, denn er ganz allein und Niemand sonst trug nach ihrer Meinung die Schuld des Unheils. Sie nannte es unverantwortlich von ihm, daß er der Baronin nicht die Hand bot, um über eine Schwäche, über einen kleinen verzeihlichen Herzensirrscham fortzukommen; und wie natürlich, wendete ihre ganze Theilnahme sich unter diesen Verhältnissen der Verkannten, der Leidenden, der Baronin zu.

Es blieb der Herzogin in diesem Augenblicke auch keine andere Wahl, wenn sie sich nicht der ihr zur anderen Natur gewordenen Einmischung in fremde Angelegenheiten für die nächste Zeit enthalten wollte; und der Caplan hatte Recht gehabt mit seinem Worte: sie kann nicht rasten und nicht ruhen! – Die müßige Herrschsucht, das eitle Bedürfniß nach immer neuer scheinbarer Thätigkeit, die Lust, sich an fremden Empfindungen zu ergötzen, waren unersättlich und ohne Rast in der kalten, selbstsüchtigen, mit unruhiger Phantasie begabten Frau, und sie wurden nur von dem dreisten Selbstbetruge übertroffen, mit dem[8] sie sich in eine neue Rolle zu versetzen wußte, so oft die alte ihr beschwerlich oder unhaltbar für sie zu werden anfing.

Seit Jahren hatte sie den Caplan gemieden, weil er der Mißbilligung kein Hehl gehabt hatte, mit der er ihr Treiben und ihren Einfluß auf den Freiherrn und auf Angelika verfolgte, und sie war seit lange bestrebt gewesen, ihn in der guten Meinung des freiherrlichen Paares zu entwurzeln, ja, ihn zu entfernen. Jetzt schien sie dies völlig vergessen zu haben. Sogar der Gedanke, daß der würdige Mann sie und ihr frevelhaftes Spiel mit der Wohlfahrt ihrer Gastfreunde durchschaut habe und daß er es verdamme, hielt sie nicht ab, sich an ihn und seinen Beistand zu wenden, sobald sie seiner zu bedürfen glaubte; denn wie alle Selbstsüchtigen, besaß sie das festeste Vertrauen in die Selbstlosigkeit der Anderen und jenen Hochmuth, der für alles gethane Uebel schnelle Vergessenheit, für jeden neuen Einfall Zustimmung und Beistand zu finden erwartet, wenn demselben nur der Anschein eines edeln Zweckes anzudichten ist.

Der Caplan erkannte und durchschaute dies Alles; aber in der Gefahr, in welcher seine Freunde sich befanden, glaubte er sich jedes Mittels bediene, zu müssen, das eine Hülfe zu bieten schien, obschon seine Hoffnung auf ein Gelingen und sein Glaube an die Möglichkeit, die Ehe des Freiherrn herzustellen, nur gering waren.

Angelika war keine thatkräftige und war doch dabei eine stolze Natur. So lange sie sich berechtigt geglaubt hatte, mit ihrer ungetheilten Liebe die Liebe ihres Gatten, die er ihr zugeschworen, zu verdienen, so lange ihr reines Gewissen seine volle Achtung fordern konnte, hatte sie den Muth gehabt, dem Freiherrn in den Zeiten seiner geistigen Bedrängniß zu Hülfe zu kommen, und es hatte sie über sich selbst hinausgehoben, daß sie zu trösten, zu verzeihen, daß sie herzustellen vermochte. Seit sie sich schuldig glaubte, sich schuldiger fühlte, als sie war,[9] hatte eine Verzagtheit sie erfaßt, gegen welche der Caplan vergebens angekämpft, da er andererseits genöthigt gewesen war, Angelika mit ernster Strenge vor der Nachgiebigkeit gegen ihre Schwäche zu warnen, welche in den Lehren und Unterhaltungen der Herzogin immer neue Nahrung und Beschönigung gefunden hatte. Wer aber, wie Angelika, wahrhaften Sinnes und also eigentlich nicht geneigt ist, sich zu betrügen, wer sich selber seine Fehler zu Herzen nimmt und sie sich schwer verzeiht, weil er den Anspruch der Würdigkeit an sich macht, der fühlt auch die Verzeihung der Andern nicht als eine Wohlthat, sondern als eine Demüthigung, unter deren Last er sich nicht leicht erhebt; und wie furchtbar das übereilte Verdammungs-Urtheil ihres Gatten Angelika auch traf, es lag darin ein Etwas, das ihr willkommen war, das ihrem eigenen Empfinden, ihrem in diesem Falle übertriebenen Gerechtigkeitsgefühl entsprach.

Hätte der Freiherr sich dazu verstanden, sie über ihre Neigung für Herbert aufzuklären, hätte er sie liebevoll zu sich gezogen, so würde sie sich bestrebt haben, zu vergessen, und bemüht gewesen sein, die Liebe und das Wohlgefallen ihres Gatten wieder zu erringen. Aber der Freiherr hatte die Wahrheit gesprochen, als er gegen den Caplan behauptet, daß er eigentlich niemals eine wirkliche Liebe für Angelika gefühlt habe, und er hatte es, für sich eingenommen wie er war, ihr durch alle die Jahre nicht vergessen, daß sie ihn schwach gesehen und daß sie ihm einmal in Gegenwart des Geistlichen ihr einstiges inneres Mißfallen an seiner Person erklärt hatte.

Jetzt sich von Angelika im Angesichte der Herzogin einen jüngeren, einen Mann geringeren Standes vorgezogen zu sehen, von seinem Weibe das Geständniß hören zu müssen, daß sie einen Anderen liebe, das waren Kränkungen gewesen, die er nicht verzeihen und von denen er sich nur durch eine That befreien konnte, mit welcher er seine Selbstherrlichkeit vor sich[10] selber, vor Angelika und vor den Augen der Herzogin, ein für alle Mal feststellte.

Er hatte dabei keinen großen Widerstand in sich zu überwinden, denn wo der Stolz und die Eitelkeit in einem Menschen die Oberhand behaupten, werden vor denselben alle anderen Empfindungen und Rücksichten leicht zum Schweigen gebracht, und der unausgesetzte Verkehr mit der älteren, ihm beständig schmeichelnden und der Baronin geistig überlegenen Freundin hatte ihn seit lange gleichgültiger gegen Angelika und selbst gegen ihre körperliche Schönheit gemacht, als er es sonst wahrscheinlich geworden sein würde. Er brachte also kein schweres Opfer, er gab keine ihm unentbehrlich gewordene Gemeinschaft auf, als er sich von Angelika entfernte, und er fand mit dieser Entsagung dasjenige für sich wieder, was ein Mann von seiner Art am wenigsten entbehren kann, was er am höchsten schätzte: persönliche Befriedigung und das Wohlgefallen an sich selbst und an seiner Machtvollkommenheit.

Anders jedoch stand es um die Baronin. Der gewaltsame Entschluß ihres Gemahls gab ihr ein Recht, sich unglücklich zu fühlen, und da sie, wie Jeder, das Verlangen in sich trug, eine Folgerichtigkeit zwischen ihrem Erleiden und ihrem Verschulden zu entdecken, so überließ sie sich unwillkürlich ihren Gedanken an die entbehrte Liebe, und ihrem Schmerze um Herbert mit solcher Heftigkeit, daß sich eben an dieser heftigen Leidenschaft ihr krankhaftes Schuldbewußtsein bis zu jener Höhe steigerte, welche sich bereitwillig zu jeder Buße zeigt und eine schwärmerische Wollust in dem Leiden, in dem völligen Verzichten findet.

An der Selbstzufriedenheit des Freiherrn, an der Wollust, mit welcher seine Gattin sich verdammte, scheiterten die Versuche, welche der Caplan zu der Vereinigung der Getrennten unternahm. Der Freiherr gefiel sich überaus darin, den Geistlichen sowohl als die Herzogin von der Festigkeit seiner Entschlüsse[11] und seines Charakters wie von seinem strengen Ehrbegriffe zu überzeugen. Aus der Mühe, welche sich der Eine und die Andere, jeder auf seine Weise, mit seiner Bekehrung gaben, ersah er mit Vergnügen die Wichtigkeit, die sie ihm und seinem Schicksale beilegten; und die Nothwendigkeit, in den oft und in verschiedenster Weise wiederkehrenden Gesprächen über diesen Gegenstand seine Gründe den Gründen seiner Freunde entgegen zu stellen, bestärkte ihn in seinen Ueberzeugungen wie in seinem Vorsatze. Hochgehobenen Hauptes und heiterer Stirn aufzutreten, wenn er Alles um sich her gebeugt sah, war ihm ein durch nichts Anderes zu ersetzender Genuß; und mit einem Lächeln der Ueberlegenheit ermahnte er die Baronin wie seine Freunde, innere Erlebnisse nicht zur Schau zu tragen, ihre Mienen und ihre Stimmung nicht zu Verräthern an sich werden zu lassen und den Lauf des ruhigen täglichen Lebens nicht zu unterbrechen, weil man mit sich selber etwas abzumachen habe.

Ueberlassen wir es den Steinerts, sagte er gelegentlich, von sich, von ihrem Schicksale und von Eva's Herzensgeschichte auf zehn Meilen in der Runde sprechen und sich loben oder tadeln und beklagen zu lassen, je nach dem Belieben Anderer. Man muß sich unnahbar machen, wenn man unangetastet bleiben will, und mich dünkt, mit sehr geringer Selbstbeherrschung könnte die Baronin, mit etwas Achtung vor meinem berechtigten Verlangen könnte der Caplan und könnten Sie, meine theure Margarethe, das Vergangene, wie ich, auf sich beruhen lassen und mir die Unannehmlichkeit ersparen, mein und meines Hauses Leben von der Neugier meiner Leute unnöthig berührt zu sehen.

Das waren Empfindungen und ein Stolz, welche die Herzogin vollkommen begriff und würdigte. Sie stimmte mit der Ansicht des Freiherrn überein, daß es für den Adel jetzt doppelt geboten sei, sich in ungebrochener Würdigkeit, im Vollbesitze aller seiner Standesehren und Vorrechte vor dem niederen Volke zu[12] behaupten, und sie konnte bei der unverhohlenen Kälte und Entfremdung, mit welcher Angelika ihr seit den letzten Ereignissen begegnete, überhaupt nicht lange im Zweifel darüber bleiben, nach welcher Seite sie sich zu ihrem eigenen Besten wenden müsse.

Lange Zeit die Rolle der Trösterin, der Versöhnerin zu spielen, während die Baronin sich ihrem Troste unzugänglich zeigte und der Freiherr gegenüber ihren vermittelnden Bestrebungen seine Ueberzeugung aufrecht erhielt, wäre dem auf Erfolg gestellten Wesen der Herzogin ohnehin nicht möglich gewesen. Eine Ausgleichung aber, ein Verständniß können sich nicht herstellen, wo eigenwilliger Stolz in dem Menschen mächtiger als die verständnißvolle Liebe ist und wo eine wahrhafte Annäherung schon durch das absichtliche Dazwischentreten übelwollender Personen nicht zu Stande kommen kann. Von gleichem Stolze beseelt und fortgerissen wie ihr Gatte, gewann es daher die Baronin auch endlich über sich, es seinem Auge zu verbergen, wie unglücklich sie sei, wie unglücklich es sie mache, sich von ihm verstoßen zu wissen. Sie gewann es über sich, jene Ruhe an den Tag zu legen, in welcher der Freiherr sich zeigte, in der er seine ganze Umgebung zu sehen begehrte, eine Ruhe, die sie zu fühlen weit entfernt war und deren Anschein, obschon er sich's nicht eingestand, den Freiherrn nur noch fester in dem Glauben werden ließ, daß er sich in Angelika getäuscht, daß sie ihn nie geliebt und daß er in ihr nie das Herz besessen habe, welches ihn zu beglücken, ihm zu genügen fähig gewesen wäre.

Allen weiteren Belästigungen und Erörterungen zu entgehen, hatte der Freiherr bald nach seiner heimlichen Trennung von Angelika eine Einladung zu den großen Jagden angenommen, welche einer der Prinzen auf seinen Gütern um diese Zeit veranstaltete, und war erst kurz vor den Weihnachtstagen, und zwar in Begleitung verschiedener Gäste, wieder in das Schloß zurückgekehrt.[13]

Das Weihnachtsfest wurde mit gewohnter Freigebigkeit und Gastlichkeit begangen; die Gäste sollten bis über das Neujahr im Schlosse verweilen.

Befehlen der gnädige Herr, daß morgen der große Saal geöffnet und die Leute angenommen werden sollen? erkundigte sich am Sylvestertage der Haushofmeister, als der Freiherr ihn rufen lassen, um ihm einen Auftrag zu ertheilen.

Wie anders? antwortete dieser. Der Haushofmeister verneigte sich und ging davon. Es war das erste Mal, daß er diese Frage für nöthig erachtet hatte, das erste Mal auch, daß der Freiherr sich den Glückwünschen seiner Leute gern entzogen hätte. Aber es befanden sich im Schlosse unter den Gästen mehrere Personen, welche in manchem früheren Jahre Zeugen dieser herrschaftlichen Ceremonie gewesen waren, und der Freiherr hielt es für angemessen, von einem alten Herkommen nicht abzulassen.

Der Ahnensaal zu ebener Erde war ein schöner Raum. In den beiden großen Kaminen an seinem oberen und unteren Ende brannten am Neujahrsmorgen helle Feuer, und die Sonne, welche draußen den Schnee funkeln und die dicken Fransen des Rauhreifs an den Aesten der Bäume glitzern machte, schien so hell in den Saal hinein, als wolle sie die brennenden Feuer unsichtbar machen und beschämen.

Die lange Reihe der Ahnenbilder war sorgfältig abgestäubt worden, man hatte die Teppiche vor den gradlehnigen Canapee's über den Fußboden gebreitet, der Haushofmeister ließ auf dem schweren Marmortische die alterthümlichen Geräthschaften auftragen, deren man sich, seit die Baronin Angelika im Schlosse lebte, am Neujahrstage zu bedienen pflegte. Man nannte diesen Empfang im Ahnensaale das Familien-Frühstück, weil man dann die Mahlzeit beim Beginne des neuen Jahres gleichsam unter den Augen des ganzen hingegangenen Geschlechtes einnahm und[14] die sämmtlichen Beamten der Herrschaft mit einem Imbiß bewirthete. Während der Haushofmeister die silbernen Kuchenschalen und die Flaschen des süßen spanischen Weines kunstgerecht ordnete, kam des Freiherrn Secretär dazu.

Seht nur zum Rechten, sagte er, der Herr ist heute übler Laune! – Der Andere meinte, das sei jetzt nichts Seltenes. Doch mit Unterschied, bemerkte der Secretär; heute ist's besonders schlimm! –

Als der Haushofmeister zu wissen wünschte, was denn vorgefallen sei, ließ der Secretär sich erst eine Weile nöthigen, dann sagte er: Es sind heute unter den Sachen, die der Bote von der Post geholt hat, Briefe gekommen, die haben es gethan. Der Jude, welcher des Herrn Geldgeschäfte macht, kündigt ihm die vierzigtausend Thaler auf Rothenfeld, und es muß auch mit dem vertrackten Marquis wieder etwas vorgefallen sein, was mit den Geldangelegenheiten zusammenhängt. Ich sah große Zahlen und Berechnungen in dem Briefe, obschon der Herr ihn seitwärts hielt. Als er ihn zweimal gelesen hatte, steckte er ihn ein, aber seine üble Laune hatte er weg, denn – von Flies zu fordern haben wir schon lange nichts mehr!

Und dazu wieder die großen silbernen Toiletten, welche jetzt zu Weihnachten nach dem Muster der alten Waschgeräthschaften, die vor ein paar Jahren angeschafft wurden, für unsere gnädige Frau und für die Herzogin gemacht worden und angekommen sind! bemerkte kopfschüttelnd der Haushofmeister. Mich soll's wundern, wann die Herzogin einmal zu wünschen aufhören wird. Ewig kann das ja nicht dauern!

Freilich! Es geht Alles einmal zu Grunde in dieser wandelbaren Welt; aber après nous le déluge! Und wenn's denn nur immer bei dem après nous bleiben wollte, versetzte der Secretär, welcher sich die Schlagworte angeeignet hatte, deren er die Herrschaften sich bedienen hörte. Er fuhr indeß[15] erschrocken zurück, als in dem Augenblicke der Kammerdiener die Thürvorhänge aufhob und die ganze Gesellschaft, voran der Freiherr, die Herzogin am Arme, in den Saal eintrat. Sie hatten beide das Wort gehört, und unwillkürlich sagte der Freiherr zu sich selbst: Welch ein Anruf ist das! – Auch Angelika, deren übles Aussehen Allen auffiel, sah nach dem Secretär hinüber und ihre Mienen zuckten leise zusammen. Ihre Schwäche fing an, ihr oftmals die Herrschaft über sich zu rauben.

Die Frauen nahmen auf dem Canapee ihre Plätze, die Männer, der Freiherr in ihrer Mitte, standen in einer Gruppe in ihrer Nähe, als man meldete, daß der Pfarrer mit seiner Frau, der Amtmann mit seiner Schwester angekommen wären. Der Freiherr ging dem Geistlichen ein paar Schritte entgegen, reichte ihm und der Pfarrerin die Hand und hieß sie willkommen, als sie ihm ihre Glückwünsche aussprachen. Er schien Adam und seine Schwester nicht zu sehen, und doch hatten sie ihr Bestes gethan, sich heute bemerklich zu machen und es zu beweisen, daß sie nicht in Sorgen, sondern guten Muthes in das neue Jahr hinübergingen.

Der Amtmann hatte den Haarbeutel abgelegt und sich, wie Herbert das schon lange gethan, nach der neuen französischen Mode gekleidet. Auch Eva hatte die ländliche Dormeuse abgenommen und trug ihr schönes, braunes Haar, wie Herbert dieses liebte, frei um Gesicht und Rücken niederfließend. Sie sah auffallend hübsch aus, und die Blicke der männlichen Gäste richteten sich auf sie, als sie sich der Baronin näherte, ihr die Hand zu küssen, während der Amtmann noch immer da stand, erwartend, ob der Freiherr es endlich für angemessen finden werde, seine Gegenwart zu bemerken, ob er endlich die geflissentliche und sehr gnädige Unterhaltung mit dem Pfarrer unterbrechen werde.

Adam fand den Freiherrn in den letzten Monaten wesentlich[16] älter geworden, und wie er so von ihm hinaufsah nach dem verstorbenen Herrn und dann zu Renatus hin, der zwischen den Knieen des Caplans stand, konnte er sich eines Seufzers nicht erwehren; aber dieser Seufzer galt nicht dem eigenen Geschicke. Wer wird künftig für sie schaffen, wie wir's gethan? dachte er, und er fühlte den Groll, den er seit seinem Zusammenstoße mit dem Freiherrn gegen ihn gehegt, in seinem treuen, festen Herzen schwinden, da er sich baldiger Freiheit sicher und seinen Stern im Steigen wußte, während die Sorge seinem bisherigen Herrn immer näher rückte, daß er sie kaum noch von sich weisen konnte.

Plötzlich, als habe der Seufzer des Amtmanns ihn erst aufmerksam auf ihn gemacht, wendete er sich zu ihm und sagte: Ich dachte, Er wäre auf's Güterkaufen aus!

Diese Anrede hatte Adam nicht erwartet, aber da er den Freiherrn kannte, erschreckte sie ihn mehr als sie ihn kränkte. Was muß ihm geschehen sein, daß er sich so vergessen kann? dachte er, und gutherzig und nachsichtig wie ein Glücklicher, sagte er: Da ich nach meinem Abkommen mit dem gnädigen Herrn noch bis zum Herbste in seinem Dienste bleibe, konnte ich ja nicht ohne Urlaub fort, und hätte mich nicht unterfangen, den Herrschaften am letzten Neujahr meinen Glückwunsch schuldig zu bleiben. Möge es den Herrschaften so wohl gehen, als wir es von je mit ihnen und ihrem Dienste gemeint!

Adam war bewegt, und der Freiherr hörte das. Aber da er verstimmt und gereizt war, klang selbst der gute Wunsch ihm wie ein Vorwurf, und fast widerwillig sprach er sein kurzes: Ich danke, ich danke Ihm! zu seinem Untergebenen aus, der dies nicht lange mehr bleiben sollte. Er konnte den Ton gegen ihn nicht mehr finden, seit er Adam nicht mehr ganz zu ihm gehörend wußte, und er zwang sich zu der Frage, was Adam[17] denn für Plane habe, weil diese Frage eine Verzeihung und ein Anerkenntniß in sich schloß.

Ich habe ein Angebot auf Marienau gethan. Ich kenne das Gut genau, und der Besitzer kann es nicht mehr halten, sagte Adam.

Ich weiß, ich weiß! rief der Freiherr und wendete sich kurz und hastig von dem Amtmanne ab. Die Vorstellung, einen alten Lebensgenossen aus seiner Nähe scheiden, einen alten Edelmann von dessen Hause auswandern zu sehen und dafür einen Menschen niedern Standes, ja, seinen eigenen Amtmann zum Grenznachbar zu bekommen, die Steinerts sich einnisten zu sehen, wo die Herren von Raven seit langen Jahren fest und wohl gesessen hatten, war dem Freiherrn gar zu widerwärtig. Es kamen ihm seit diesem Morgen nichts als unangenehme Neuigkeiten zu.

Aber noch empfindlicher, als der Freiherr durch das Zusammentreffen mit dem Bruder, fühlte sich Angelika durch die Begegnung mit der Schwester berührt. Sie hatte Eva nicht wiedergesehen seit dem Tage, an welchem sie die Verse in Herbert's Pult gelegt, und die heiße Röthe der Scham übergoß ihr bleiches Antlitz, als sie Eva vor sich hintreten sah.

Das war also das Mädchen, welches der Mann sich erwählt hatte, den sie liebte, um dessentwillen sie mit sich selbst und mit ihren Pflichten zerfallen war, das Mädchen, welches Herbert ihr, der Gräfin Berka, der Baronin von Arten, der hochgebornen edlen Frau, vorgezogen hatte! Und mitten in der Pein dieser qualvollen Empfindung erkannte die Baronin in dem großen Medaillon, mit welchem Eva ihr weißes Busentuch über der Brust zusammengenestelt hatte, Herbert's sprechend ähnliches Portrait, welches eben heute anzulegen sie sich trotz der Abmahnung des Bruders nicht hatte versagen mögen.

Eva sah die Bewegung der Baronin, und ein Lächeln der befriedigten Eitelkeit flog über ihre vollen Lippen, als sie sich[18] niederbückte, um, wie sie das sonst gethan, die Hand der Gutsherrin zu küssen. Aber jenes siegreiche Lächeln war Angelika nicht entgangen; sie zog die Hand zurück, und mit einer Härte und Bitterkeit, die Niemand je von ihr gehört hatte, sagte sie: Laß' Sie es gut sein, ich kann die Heuchelei nicht leiden und ich kann Ihr nicht helfen!

Der Zorn der Baronin zeigte dem jungen Mädchen, wie mit hellem Lichte, sein ganzes Glück in vollem Glanze, und mit dem Worte schnell wie immer bei der Hand, während sie sich auch von Eifersucht ergriffen fühlte, entgegnete sie, der unverdienten Abweisung mit Freuden trotzend: Ich verlangte ja nichts, ich habe ja Alles, was ich wünsche, gnädige Frau!

Unverschämte! stieß die Baronin hervor und wendete ihr, bebend vor Zorn, den Rücken. Niemand hatte die Worte gehört, welche die Baronin mit der Schwester ihres Amtmanns gewechselt, aber der Zorn der Ersteren, das Siegesgefühl in den strahlenden Augen der Letzteren blieben nicht unbemerkt, und die Herzogin sowohl als der Freiherr und Adam wußten sich den Vorgang zu erklären, der, wie verschieden die Lebenslage der beiden Frauen auch war, hier das Weib dem Weibe in seiner natürlichen Leidenschaft gegenüber gestellt hatte.

Es war der erste Neujahrsmorgen, an dem es dem Freiherrn und seiner Gattin nicht wohl in ihrem Hause wurde, nicht frei unter ihren Leuten zu Muthe war, und an dem sie in den Mienen ihrer Umgebung spähten, weil sie nicht mehr die alte, unbedingte Sicherheit besaßen, nur auf Liebe und auf freie, verehrende Ergebenheit zu stoßen. Dem Baron war die Nähe des Amtmanns, der sich schon als eigner Herr fühlte, lästig, und die brieflichen Mittheilungen des Juweliers lagen ihm schwer im Sinne; Angelika fand sich durch Eva's Anwesenheit beleidigt, und erniedrigt durch das Bewußtsein, sich vor ihr verrathen, sich ihr gleichgestellt zu haben, während beiden Gatten[19] die unverkennbar neugierige Aufmerksamkeit ihrer Dienerschaft eben so wie die ängstliche Zurückhaltung des Pfarrers und der übrigen Beamten auffiel.

Die Leute wagten sich nicht wie sonst heran, sie sprachen ihre Wünsche nicht so herzlich und offen wie früher aus, und der Pfarrer hatte nicht mehr seine altgewohnte Anrede vernehmen lassen, daß Alles hier zu Lande bleiben möge, wie es bisher gewesen, weil es so am besten sei. Er und die Pfarrerin blickten immer nur ängstlich nach dem Amtmanne und nach dessen Schwester; auch die Wirthschafter und der Justitiarius hielten sich zu den Steinerts, so gut sie konnten. Die Amtskinder, wie man Adam und Eva in ihrer Jugend genannt hatte, waren der Gegenstand der allgemeinen Theilnahme; auf die Herrschaften sah man in der Besorgniß, was sie den Steinerts thun würden, was es mit diesen geben könne, und selbst aus den Worten der ergebenen Gratulation glaubte der Freiherr einen Vorwurf gegen sich und ein Mißtrauen in die Zusicherung des Wohlwollens und der Geneigtheit herauszuhören, welche er, nach alter Sitte und Gewohnheit, den im Dienste Befindlichen und Verbleibenden versprach. Was half diese Zusage des Freiherrn ihnen auch im Grunde? Man wußte nicht, wer an Adam's Stelle kommen würde, und das Wohlbehagen und Wohlergehen jedes Einzelnen hing vor Allem von dem guten Willen und der Rechtschaffenheit des Amtmanns ab. Was man an den Steinerts gehabt hatte, das war Jedermann bekannt; was kommen konnte, war nicht zu berechnen, und das versicherten die Verwalter und Wirthschafter jetzt Jedem, der es hören wollte, wie sie es sich unter einander längst gesagt hatten: wenn jetzt nicht ein eben so tüchtiger und rechtschaffener Amtmann in die Herrschaft käme, wie Adam Steinert es gewesen, so wäre kein Durchhalten möglich, und man würde etwas erleben, auch wenn sie selber, wie bisher, gewissenhaft das Ihrige thäten.[20]

Das Mißtrauen, die Unzufriedenheit, der Zweifel schwebten wie eine ansteckende Krankheit in der Luft. Niemand sah sie, Jeder fühlte sich von ihrem beängstigenden Hauche ergriffen, und wie lustig lodernd die Feuer in dem Saale auch brannten und wie hell die Sonne auch die lange Reihe der Ahnenbilder beleuchtete, es wurde Niemandem wohl bei diesem Neujahrs-Frühstücke; selbst Renatus machte die Bemerkung, daß die Großeltern und die Urgroßeltern auf den Bildern, wenn die Sonne so darauf scheine, ganz verdrießlich auf die Menschen niederblickten.

Der Wein schmeckte heute den Leuten lange nicht so gut als sonst, und die Pfarrerin fand, daß die Kuchen, welche Eva zum Feste in die Pfarre gesandt hatte, weit besser wären, als die im Schlosse aufgetragenen. Ihr Mann bemerkte, daß der Herr Caplan gealtert, sehr gealtert habe, daß auch der Freiherr, obschon er stärker werde, nicht mehr so gut aussehe, als noch vor wenig Monaten, und nun gar die Frau Baronin! – Er schüttelte den Kopf und faltete die Hände. Was der am Herzen nagte, darüber konnte man ja nicht im Zweifel sein. Wie mochte die sich an einem solchen Feiertage manchmal nach dem reinen Worte Gottes und nach den Eltern und Geschwistern sehnen!

Es war Allen leichter um das Herz, nachdem dieses Neujahrs-Frühstück erst vorüber war. Sonst hatte man sich darauf gefreut, heute hatte man es gefürchtet, und selbst der Freiherr nannte es heute in seinem Herzen eine leere, lästige Ceremonie, die er künftig abzustellen meinte.

Es war die erste Gewohnheit, das erste Herkommen seines Hauses, auf das zu verzichten er sich selbst gedrungen fühlte.[21]

Quelle:
Fanny Lewald: Gesammelte Werke. Band 5, Berlin 1871, S. 3-22.
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