3.

[132] Altenglands frohe Zeit nach blut'gen Schlachten

Taucht lachend vor mir auf, die feine Sitte

Bringt bunte Wortspiel' auf, und wie Granite

Gedanken aus den tiefsten Geistesschachten.


Noch schmettert, während Maskenzüge lachten,

Trompetenschall, noch gilt es kühne Ritte,

Und kühne Meerfahrt lockt; mit ernstem Schritte

Reckt sich die Vorzeit in das neue Trachten.


Um einen Dichter schwebt vom Meeresstrande

Der Elfenschwarm und zaubert seinen Träumen

Die Schönheit vor vom alten Griechenlande.


Und jene Göttin will es nicht versäumen,

Sie schlingt ihm einen Zweig um seine Bande

Aus dunkelsten von ihren Lorbeerbäumen.

Quelle:
Hermann von Lingg: Ausgewählte Gedichte, Stuttgart u. Berlin 1905, S. 132.
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