XLIII.

15JCH wil nu preisen des HERRN werck / Aus der heiligen Schrifft / seine Werck verkündigen / wie ichs gelesen hab.

16DJe Sonne gibt aller Weltliecht / vnd jr Liecht ist das allerhellest liecht.


17ES ist auch den Heiligen von dem HERRN noch nie gegeben / das sie alle seine Wunder aussprechen künden / Denn der allmechtige HERR / hat sie zu gros gemacht / vnd alle ding sind zu gros nach wirden zu loben. 18Er allein erforschet den abgrund / vnd der Menschen hertzen / vnd weis was / sie gedencken. 19Denn der HERR weis alle ding / vnd sihet / zu welcher zeit ein jglichs geschehen werde. 20Er verkündigt / was vergangen vnd was zukünfftig ist / vnd offenbart was verborgen ist / Er verstehet alle Heimligkeit / vnd ist jm keine Sache verborgen. 21Er beweiset seine grosse Weisheit herrlich / vnd er ist von ewigkeit bis in ewigkeit / 22Man kan jn weder grösser noch geringer machen / vnd er bedarff keines Rats.

23WJe lieblich sind alle seine Werck / wiewol man kaum ein füncklin dauon erkennen kan. 24Es lebt alles / vnd bleibet für vnd für / Vnd wozu er jr bedarff / sind sie alle gehorsam. 25Es ist jmer zwey gegen zwey / vnd eins gegen eins / Vnd was er macht / daran ist kein feil / 26Vnd hat ein jglichs geordent / wo zu es sonderlich nütze sein sol.


1VND wer kan sich seiner Herrligkeit sat sehen? Man sihet seine Herrligkeit / an der mechtigen grossen Höhe / an dem hellen Firmament / an dem schönen Himel.


2DJe Sonne wenn sie auffgehet / verkündiget sie den tag / Sie ist ein Wunderwerck des Höhesten. 3Jm mittage trockent sie die Erde / vnd wer kan fur jrer Hitze bleiben? 4Sie machets heisser denn viel Ofen /vnd brennet die Berge / vnd bleset eitel hitze von sich / vnd gibt so hellen Glantz von sich / das sie die augen blendet. 5Das mus ein grosser HERR sein / der sie gemacht hat / vnd hat sie heissen so schnell lauffen.


6VND der Mond / in aller Welt mus scheinen zu seiner zeit / vnd die Monat vnterscheiden / vnd das Jar austeilen. 7Nach dem Mond rechent man die Feste / Es ist ein Liecht das abnimpt vnd wider zunimpt / 8Er machet den Monat / Er wechst vnd verendert sich wunderbarlich.


9ES leucht auch das gantz himlisch Heer in der höhe / am Firmament / vnd die hellen Sterne zieren die Himel. 10Also hat sie der HERR in der Höhe heissen die Welt erleuchten / 11Durch Gottes wort halten sie jre Ordnung / vnd wachen sich nicht müde.


12SJhe den Regenbogen an / vnd lobe den / der jn gemacht hat / Denn er hat seer schöne Farben.


13ER hat den Himel fein rund gemacht / vnd die Hand des Höhesten hat jn ausgebreitet.


14DVrch sein wort fellt ein grosser Schnee / Vnd er lesset es wünderlich durch einander blitzen / das sich der Himel auffthut / 15vnd die Wolcken schweben wie die Vögel fliegen. 16Er macht durch seine Krafft die Wolcken dicke / das Hagel eraus fallen / 17Sein Donner erschreckt die Erde / vnd Berge zittern fur jm.


18DVrch seinen willen wehet der Sudwind vnd der Nordwind / 19vnd wie die Vogel fliegen / so wenden sich die Winde / vnd wehen den Schnee durch [199a] einander / das er sich zuhauffen wirfft / als wenn sich die Hewschrecken nider thun. 20Er ist so weis / das er die Augen blendet / vnd das Hertz mus sich verwundern / solchs setzams Regens.


21ER schüttet den Reiffen auff die Erden wie saltz / vnd wenn es gefrewret / so werden Eiszacken /wie die spitzen an den stecken. 22Vnd wenn der kalte Nordwind wehet / so wird das wasser zu Eiss / wo wasser ist / da wehet er vber her / vnd zeucht dem wasser gleich ein Harnisch an. 23Er verderbt die Gebirge / vnd verbrennet die wüsten / vnd verdorret alles was grün ist / wie ein Fewr. 24Da wider hilfft ein dicker Nebel / vnd ein Thaw nach der Hitze / der erquickt alles wider.


25DVrch sein wort / wehret er dem Meer / das es nicht ausreisse / Vnd hat Jnsulen drein geseet. 26Die auff das Meer faren / die sagen von seiner ferligkeit /vnd die wirs hören / verwundern vns. 27Daselbst sind setzame Wunder / mancherley Thiere vnd Walfische /durch dieselben schifft man hin.


28SVmma / durch sein wort bestehet alles / 29wenn wir gleich viel sagen / so können wirs doch nicht erreichen / Kurtz / Er ists gar. 30Wenn wir gleich alles hoch rhümen / was ist das? Er ist doch noch viel Höher weder alle seine Werck. 31Der HERR ist vnaussprechlich gros / vnd seine Macht ist wunderbarlich. 32Lobet vnd preiset den HERRN / so hoch jr vermügt / Er ist doch noch höher. 33Preiset jn aus allen Krefften / vnd lasst nicht abe / 34Noch werdet jrs nicht erreichen / 35Wer hat jn gesehen / das er von jm sagen kündte?

WEr kan jn so hoch preisen / als er ist? 36Wir sehen seiner Werck des wenigst / Denn viel grössere sind vns noch verborgen. 37Denn alles was da ist /das hat der HERR gemacht / vnd gibts den Gottfürchtigen zu wissen.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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