Vorrede auff den Baruch.

SEer geringe ist dis Buch: wer auch der gute Baruch ist / Denn es nicht gleublich ist / das S. Jeremias Diener / der auch Baruch heisst (dem auch diese Epistel zugemessen wird) nicht solt höher vnd reicher im Geist sein / weder dieser Baruch ist. Trifft dazu die zal der jar / mit den Historien nicht ein. Das ich gar nahe / jn hette mit dem dritten vnd vierden buche Esra lassen hin streichen.

DEnn die selben zwey bücher Esra / haben wir schlechts nicht wollen verdeudschen / weil so gar nichts drinnen ist / das man nicht viel besser in Esopo / oder noch geringern Büchern kan finden. On das im vierden Buch dazu eitel Trewme sind / wie Hieronymus zwar selbs sagt / vnd Lyra nicht hat wollen auslegen / Dazu im Griechischen nicht funden werden. Es sol vnd mag sie sonst verdolmetschen wer da wil / Doch in dieser Bücher zal nicht mengen. Baruch lassen wir mit lauffen vnter diesem Hauffen /weil er wider die Abgötterey so hart schreibet / vnd Moses gesetz furhelt. [203a]


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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