Das Gebet Manasse / des Königes

Juda / Da er gefangen war zu Babel.

1HERR allmechtiger Gott vnser Veter / abraham /jsaac vnd jacob / vnd jres gerechten Samens / 2Der du Himel vnd Erden / vnd alles was drinnen ist / gemacht hast. 3Vnd hast das Meer versiegelt mit deinem Gebot vnd hast die Tieffe verschlossen vnd versiegelt / 4zu ehren deinem schrecklichen vnd herrlichen Namen / Das jederman mus fur dir erschrecken / vnd sich fürchten fur deiner grossen macht / 5Denn vntreglich ist dein Zorn / den du drewest den Sündern / 6Aber die Barmhertzigkeit / so du verheissest /ist vmmessig vnd vnausforschlich. 7Denn du bist der HERR / der allerhöhest vber den gantzen Erdboden /von grosser gedult / vnd seer gnedig / vnd straffest die Leute nicht gerne / Vnd hast nach deiner Güte verheissen / Busse zur vergebung der sünden.

8ABer weil du bist ein Gott der gerechten / hastu die Busse nicht gesetzt den gerechten Abraham /Jsaac vnd Jacob / welche nicht wider dich gesündiget haben / 9Jch aber habe gesündigt / vnd meiner Sünde ist mehr denn des sands am Meer / vnd bin gekrümmet in schweren eisern Banden / vnd habe keine ruge / 10Darumb / das ich deinen zorn erweckt habe /vnd gros vbel fur dir gethan / damit / das ich solche Grewel vnd so viel Ergernis angerichtet habe.

11DArumb beuge ich nu die knie meines Hertzen /vnd bitte dich HERR vmb gnade. 12Ah HERR. Jch habe gesündiget / Ja ich habe gesündiget / vnd erkenne meine Missethat / 13Jch bitte vnd flehe / vergib mir / o HERR vergib mirs / 14 Las mich nicht in meinen Sünden verderben / vnd las die Straffe nicht ewiglich auff mir bleiben. 15Sondern woltest mir vnwirdigem helffen / nach deiner grossen Barmhertzigkeit /So wil ich mein Leben lang dich loben. 16Denn dich lobet alles Himels Herr / vnd dich sol man preisen jmer vnd ewiglich / AMEN.


Ende der Bücher des alten Testaments. [243b]


1 Jm Griechischen stehet vnter einem Schino / das heist latine Lentiscus / Vnd ist der baum dauon das Gumi fleusst / so man Mastich nennet / Weil aber der baum vns Deudschen nicht bekand / hat man einen andern dafür nemen müssen.

Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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