VIII.

4DARumb sprich zu jnen / so spricht der HERR /Wo ist jemand / so erfellet / der nicht gerne wider auffstünde? Wo ist jemand / so er jrre gehet / der nicht gerne wider zu recht keme? 5Noch wil ja dis Volck zu Jerusalem jrre gehen fur vnd fur / Sie halten so hart an dem falschen Gottesdienst / das sie sich nicht wollen abwenden lassen. 6Jch sehe vnd höre /das sie nichts rechts leren / Keiner ist / dem seine bosheit leid were / vnd spreche / Was mache ich doch? Sie lauffen alle jren Lauff / wie ein grimmiger Hengst im streit.

7EJn Storck vnter dem Himel weis seine zeit / ein Dorteltaube / Kranich vnd Schwalbe mercken jre zeit / wenn sie widerkomen sollen / Aber mein Volck wil das Recht des HERRN nicht wissen. 8Wie müget jr doch sagen / Wir wissen das Recht ist / vnd haben die heilige Schrifft fur vns / Jsts doch eitel Lügen /was die Schrifftgelerten setzen. 9Darumb müssen solche Lerer zu schanden / erschreckt vnd gefangen werden / Denn was können sie guts leren / weil sie des HERRN wort verwerffen? [40b]


10DARumb so wil ich jre Weiber den Frembden geben / vnd jre ecker denen / so sie veriagen werden /Denn sie geitzen alle sampt / beide klein vnd gros /vnd beide Priester vnd Propheten leren falschen Gottesdienst. 11Vnd trösten mein Volck in jrem Vnglück / das sie es gering achten sollen / vnd sagen /Friede / friede / Vnd ist doch nicht friede. 12Darumb werden sie mit schanden bestehen / das sie solche Grewel treiben. Wiewol sie wollen vngeschendet sein / vnd wollen sich nicht schemen / Darumb müssen sie fallen vber einen hauffen / Vnd wenn ich sie heimsuchen werde / sollen sie fallen / spricht der HERR.Jesa. 56; Jere. 6.

13JCH wil sie alle ablesen spricht der HERR / Das keine drauben am Weinstock / vnd keine feigen am Feigenbawm bleiben / ja auch die Bletter wegfallen sollen / Vnd was ich jnen gegeben habe / das sol jnen genomen werden. 14Wo werden wir denn wonen? Ja samlet euch denn / vnd last vns in die feste Stedte ziehen / vnd daselbs auffhülffe harren / Denn der HERR vnser Gott / wird vns helffen mit einem bittern Trunck1 / das wir so sündigen wider den HERRN. 15Ja verlasset euch drauff / Es solle kein not haben /So doch nichts guts furhanden ist / Vnd das jr sollet heil werden / So doch eitel schade furhanden ist. Jere. 14.

16MAn höret / das jre Rosse bereit schnauben zu Dan / vnd jre Geule schreien das das gantze Land dauon erbebet / Vnd sie faren daher / vnd werden das Land aufffressen mit allem das drinnen ist / die Stad sampt allen die drinnen wonen. 17Denn sihe / Jch wil Schlangen vnd Basilisken vnter euch senden / die nicht beschworen sind / die sollen euch stechen /spricht der HERR / 18Da wil ich mich meiner mühe vnd meines hertzenleides ergetzen.


19SJhe die tochter meins Volcks wird schreien /aus fernem Lande her / Wil denn der HERR nicht mehr Gott sein zu Zion? Oder sol sie keinen König mehr haben? Ja warumb haben sie Mich so erzürnet /durch jre Bilder vnd frembde vnnütze Gottesdienste.20Die Erndte ist vergangen / der Sommer ist dahin /vnd vns ist keine hülffe komen. 21Mich jamert hertzlich / das mein Volck so verderbet ist / Jch greme mich vnd gehabe mich vbel. 22Jst denn keine Salbe in Gilead? oder ist kein Artzt nicht da? Warumb ist denn die Tochter meines Volcks nicht geheilet?


1 Er wird vns zum vnglück vnd jamer helffen / wie jr meinet / zum glück.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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