XCII.

1Ein Psalmlied auff den Sabbath tag. [314b]


2DAs ist ein köstlich ding / dem HERRN dancken / Vnd lobsingen deinem Namen du Höhester.

3Des morgens deine Gnade / Vnd des nachts deine Warheit verkündigen.

4Auff den zehen Seiten vnd Psalter / Mit spielen auff der Harffen.

5DEnn HERR du lessest mich frölich singen von deinen Wercken / Vnd ich rhüme die gescheffte deiner Hende.

6HERR / wie sind deine Werck so gros? Deine gedancken sind so seer tieff1.

7Ein Törichter gleubt das nicht / Vnd ein Narr achtet solchs nicht.

8DJe Gottlosen grünen wie das gras / Vnd die Vbelthetter blühen alle / Bis sie vertilget werden jmer vnd ewiglich.

9ABer du HERR bist der Höhest / Vnd bleibest ewiglich.

10Denn sihe / deine Feinde / HERR / sihe / deine Feinde werden vmbkomen / Vnd alle Vbelthetter müssen zustrewet werden.

11ABer mein Horn wird erhöhet werden / wie eines Einhorns / Vnd werde gesalbet2 mit frischem Ole.

12Vnd meine auge wird sein lust sehen an meinen Feinden / Vnd mein ohre wird seine lust hören an den Boshafftigen / die sich wider mich setzen.

13DEr Gerechte wird grunen wie ein Palmbawm /Er wird wachssen wie ein Ceder auff Libanon.

14Die gepflantzt sind in dem Hause des HERRN /Werden in den Vorhöfen vnsers Gottes grünen.

15Vnd wenn sie gleich alt werden / Werden sie dennoch blühen / fruchtbar vnd frisch sein.

16Das sie verkündigen das der HERR so from ist /Mein Hort / vnd ist kein vnrecht3 an jm.


1 Wünderlich / da mit er vns so hilffet / das kein mensch begreiffen / noch erdencken künde.

2 Das ich werde erfrewet.

3 Er sihet keine Person an / vnd hilfft der Gottlosen sache nicht / wie sie doch meinen.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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