Vorrede auff die ander Epistel S. Pauli: An die Thessalo.

JN der Ersten Epistel hatte S. Paulus den Thessalonichern eine Frage auffgelöset / vom Jüngstentage /wie derselbige schnel / als ein Dieb in der nacht komen wird. Wie es nu pfleget zu komen / das jmer eine Frage die ander gebirt / aus falschem verstand /verstunden die Thessalonicher / der Jungste tag were schon furhanden. Darauff schreibet er diese Epistel /vnd verkleret sich selbs.

JM j. Cap. Tröstet er sie mit der ewigen Belohnung jres Glaubens vnd gedult in allerley leiden / Vnd mit der straffe jrer Verfolger / in ewiger pein.

JM ij. Leret er / Wie vor dem Jüngstentage / das Römische Reich zuuor mus vntergehen / vnd der Endechrist sich fur Gott auffwerffen in der Christenheit /vnd mit falschen Leren vnd Zeichen die vngleubige Welt verfüren / Bis das Christus kome vnd verstöre jn durch seine herrliche Zukunfft / vnd mit einer geistlichen Predigt zuuor tödte.

JM iij. Thut er etliche Ermanung / vnd sonderlich /Das sie die Müssigen / die sich nicht mit eigener Hand erneeren / straffen / Vnd wo sie nicht sich bessern / meiden sollen / Welchs gar hart wider den jtzigen geistlichen Stand lautet.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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