Neuntes Capitel.

Der Weingärtner.

[185] Der Frühling war dem Winter gefolgt, und die heißen Tage des Sommers reihten sich ihm an, als ich fröhlich und wohlgemuth auf einem alten gebrechlichen, dafür aber mit schöner Musik ausgerüsteten Dampfboot – neue Fahrzeuge wagen sich nämlich nicht so weit hinauf – den Missouri hinunterreifte.

Anfangs bildeten die wenigen Passagiere eine ziemlich gemischte und etwas rauhe Gesellschaft; je[185] häufiger sich aber, zu beiden Seiten Ansiedelungen, Dörfer und Städte wiederholten, um so mehr traten an Stelle der verwilderten westlichen Gestalten der feine schwarze Leibrock, der sauber gebürstete Cylinderhut, das seidene Kleid und der grüne Schleier, bis ich zuletzt der einzige Reisende an Bord war, der statt der modischen Stiefel peilengestickte Mokassins, und statt der Erzeugnisse eines gediegenen Kleiderkünstlers nur eine phantastisch geschnittene Umhüllung von festem Elkleder trug.

Mein sonderbarer Aufzug, in dortigen Regionen eben nichts Ungewöhnliches, weit entfernt davon, mich in den Augen meiner Mitreisenden herabzusetzen, öffnete mir deren Herzen, was sich vorzugsweise darin äußerte, daß sie mich mit Fragen nach meinen Erlebnissen und Erkundigungen über die wilden Regionen der Rocky-Mountains förmlich überschütteten.

Aber ich befand mich ganz wohl dabei; aufregende Getränke, vom Champagner bis zum unschmackhaftesten Whisky herab, flössen in einer Weise, als ob ich in ein irländisches Paradies versetzt worden wäre, und oft bedurfte es von meiner Seite der mehr als dringenden Versicherungen, um nicht wie ein spakes Weinfaß behandelt und wie so mancher Reisegefährte der Zahl der treuesten Jünger Noah's eingereiht zu werden.

Die Leute, obwohl sie nicht zu den ästhetischsten Mitteln griffen, mir ihre Freundschaft zu beweisen, meinten es indessen gut, und so kam ich denn auch mit Keinem in Berührung, für den ich nicht ein freundliches Wort und eine entsprechende Erklärung in Bereitschaft gehabt hätte.

Den Männern erzählte ich von schönen Pferden und von Meisterschüssen; den Frauen von indianischen Klöstern und Bibelgesellschaften; den jungen Lassen von der Kälte, welche den Missouri bis auf den Boden in eine einzige Eismasse verwandele, und den niedlichen jungen Mädchen von Veilchen und Maiblumen, welche undurchdringliche Waldungen bildeten; und mit dieser Mischung von Wahrheit und Dichtung – um mich höflich auszudrücken – gewann ich die Herzen Aller in so hohem Grade, daß ich bei meinem Landen in St. Charles gleichsam Spießruthen zwischen den mir dargereichten Händen laufen mußte, und ein reicher Kentuckier sich sogar veranlaßt fühlte, mich zu fragen, ob ich ihm nicht erlauben wolle, mir so viel Geld in meine Kugeltasche zu schieben, wie ich gebrauche, um meinen Lederrock mit einem passenderen Kleidungsstück zu vertauschen.

Ich wies das aufrichtig gemeinte Anerbieten dankend zurück, versicherte sogar bei allen Tomahawks, welche jemals einen Schädel spalteten, daß ich reicher, als der heilige Crösus selber sei und nur incognito reise, wodurch ich in der Achtung Aller wenigstens noch um hundert Procent stieg, und verfolgt von manchem fröhlichen: » Good bye, merry Germany! « und » old Germany for ever! « sprang ich an's Ufer.

Das Dampfboot erreichte noch an demselben Tage St. Louis, mein nächstes Ziel. Da ich nun auf dem Winkel, welchen der Missouri mit dem Mississippi bildet, in frühem Zeiten vielfach gejagt und unter den dort lebenden Farmern manche Bekanntschaft geschlossen hatte, so zog ich es vor, zu Fuß quer über den Winkel hinüber nach St. Louis zu[186] wandern, bei dem Einen oder dem Andern vorzusprechen und ihn zu überzeugen, daß ich trotz der über mich umlaufenden Gerüchte wirklich noch am Leben sei, überhaupt über meine Zeit so zu verfügen, wie ich es seit Jahren gewohnt war, das heißt, ganz so, wie es mir beliebte und behagte.

Meine geringen Habseligkeiten hatte ich auf dem Dampfboot zurückgelassen, um sie einige Tage später in St. Louis persönlich in Empfang zu nehmen. Mein Gepäck bestand nur aus meiner Kugeltasche mit dem Manuscript, einem mächtigen gefüllten Pulverhörn und meiner Büchse; ich wanderte daher so leichten Herzens durch die üppig und prachtvoll bewaldeten Bottomländereien dahin, als ob der alte Lederrock und alles Uebrige, was mich sonst noch beschwerte, nicht mehr Gewicht besessen hätte, als der Federstaub auf den breiten, stahlblau schillernden Schwingen der Trauerfalter, die mich in reicher Zahl beständig umspielten.

Zu meinem Wege hatte ich die offene Landstraße gewählt. Die Sonne schien mir daselbst wohl etwas heißer auf den breitkrämpigen abgenutzten Filzhut, doch was kümmerte ich mich damals viel um Sonnengluch oder winterliche Kälte. Ich wollte nicht auf den dunkeln Waldpfaden wandern, weil es daselbst nichts Neues für mich zu sehen gab, wogegen in der Nähe der Landstraße sich mir Manches bot, was ich freilich schon in den letzten Tagen vom Dampfboot aus, jedoch seit langer Zeit nicht mehr aus nächster Nähe und von Angesicht zu Angesicht betrachtet hatte. Da waren zum Beispiel Lichtungen und auf diesen mächtige Einfriedigungen von langen Holzscheiten, in regelmäßigem Zickzack acht Fuß hoch übereinander gestapelt; hinter den Einfriedigungen lagen Mais- und Weizenfelder oder Gärten mit reich beschwerten Obstbäumen – lauter neue Sachen, die ich sehr aufmerksam prüfte, ob sie auch noch so aussähen, wie vor zwei Jahren. Ferner erblickte ich Kühe und Schweine, und zwar wirkliche Schweine, die sich so wonniglich in einem Winkel der Einfriedigung sonnten, daß ich nicht umhin konnte, sie zu erschrecken und aufzujagen, um mich an ihren ungeschickten Sprüngen zu ergötzen. Dann sah ich auch kleine Gehöfte, bald von Blöcken roh aber nicht unmalerisch aufgeführt, bald hübsch sauber gezimmert und mit weiß gestrichenen Brettern überzogen, oder auch gar prangend mit rothen Ziegelsteinmauern, was schon auf eine größere Wohlhabenheit des Besitzers deutete. Von den Schindeldächern schauten kleine Schornsteine neugierig nach der Landstraße hinüber, und aus den Schornsteinen wirbelte Rauch empor; hu, Feuer und Rauch bei solcher Hitze! aber es war ja Mittag und die Leute wollten essen.

Auf den Höfen spazierten gravitätisch Haushähne umher, während einzelne Mitglieder ihrer zahlreichen Familie sich im heißen Staub badeten, und andere ihre eigene, noch in weichen Flaum gehüllte Nachkommenschaft sorgsam bewachten und mißtrauisch nach den zanksüchtigen Perlhühnern hinüberschauten, die sich geberdeten, als ob sie die alleinigen Besitzer des Hofes wären.

Ja, Alles das sah ich, und noch viel, viel mehr, und Alles war mir neu, nachdem ich vor acht[187] Tagen erst die Wildniß am oberen Missouri verlassen hatte.

Dann folgte auch wohl eine Strecke Waldung, welche mir, außer den rothblühenden Lianen und den bis in die Wipfel der Bäume hinaufreichenden Weinranken, nicht fremd geworden. Neu aber erschienen mir dann wieder die Farmerkinder in gesponnenen und gewebten Kleidern, die vor dem einen Gehöft auf der Landstraße Fangball spielten, und erst recht fremd war mir eine Strecke weiter eine leibhaftige lange deutsche Pfeife, die im Schatten eines mächtigen Hickory-Nußbaumes über eine Gartenpforte hinüberhing und wie der Schornstein einer Rübenzuckerfabrik dampfte.

Ja, die lange deutsche Pfeife war mir am neuesten, weil ich seit Jahren nichts, als kurze Thonpfeifchen und indianische Kalumets gesehen hatte. Sie war mir in der That so fremd und lächelte mir dabei so heimisch entgegen, daß ich vor Verwunderung mitten auf der Straße stehen blieb, sie anstarrte und gar nicht beachtete, daß sie auf der andern Seite der Pforte in sehr naher Verbindung mit einem Menschenkinde stand, welches ebenso verwunderungsvoll zu mir herüber schaute.

»Wenn Sie die Pfeife lange genug betrachtet haben, dann wenden Sie doch gefälligst auch mir Ihre Aufmerksamkeit etwas zu,« erschallte darauf eine freundliche männliche Stimme, und eine seine aber von der Sonne braun gebrannte Hand legte sich an das Rohr, um die Pfeife während des Sprechens vor dem Entfallen zu bewahren.

»Dacht' ich's doch, daß nur ein Deutscher an dem dünnen Ende dieses merkwürdigen Instrumentes befestigt sein könne,« entgegnete ich, die Büchse von der Schulter nehmend und näher an die Pforte herantretend, um den Farmer, der sich in seiner ganzen Haltung als kein gewöhnlicher deutscher Bauer bekundete, zu begrüßen.

»Die lange Pfeife ist meine schwache Seite,« entgegnete gutmüthig lachend der Farmer, ein stattlich gebauter Mann mit schönen blauen Augen, einem dichten, vollen dunkelbraunen Bart und nicht weniger dichtem, braunem Haupthaar, welches indessen schon etwas in's Graue spielte; »aber treten Sie näher, wenn ich bitten darf; an der Aufmerksamkeit, welche Sie meiner Pfeife schenkten, erkannte ich auch in Ihnen einen Deutschen, und Ihr Lederhemd belehrt mich, daß sie direct von oben herunter kommen.«

»Gewiß komme ich von oben herunter,« versetzte ich, durch die geöffnete Pforte eintretend und die mir dargebotene Hand kräftig schüttelnd, »ich befinde mich auf dem Wege nach St. Louis, und Sie würden mich sehr verbinden, wollten Sie mir die nächste Richtung nach Chouteau's Farm angeben; es lebt dort ein Bekannter von mir, dem ich einen Besuch abstatten möchte.«

»Sie meinen den Doktor Bonfils? Lassen Sie den; haben Sie Zeit, Besuche abzustatten, so besuchen Sie vor allen Dingen mich und erzählen Sie mir, wie es oben aussieht. Sie müssen nämlich wissen, daß auch ich lange Jahre das Lederhemd trug und es mir stets einen großen Genuß gewährt, mit Jemand zusammenzutreffen, der sich dort oben etwas umgesehen hat.«[188]

»Also auch Sie sind am oberen Missouri gewesen?« fragte ich angenehm überrascht, indem ich an meines Gastfreundes Seite dem zierlichen Häuschen auf dem anderen Ende des Gartens zuschritt und zum erstenmal bemerkte, daß sein rechtes Bein im Kniegelenk steif war.

»Bereits vor achtzehn Jahren,« lautete die Antwort, »nicht wahr, es ist schön dort oben? Ja, ja, die Wildniß besitzt einen eigenthümlichen Reiz, und lebte ich hier nicht so glücklich und zufrieden, so möchte ich wohl noch einmal nach dem Yellow-Stone, wenn auch nur besuchsweise, zurückkehren. Aber ich fange an bequem zu werden; nein, für mich wäre es nichts mehr, zumal ich nicht im freien Gebrauch aller meiner Glieder bin. Aus dem abenteuernden Pelzjäger ist ein friedlicher Gärtner und Weinbauer geworden, und was für ein Weinbauer, das sollen Sie selbst entscheiden, nachdem Sie meine Jahrgänge von A bis Z, oder vielmehr von 46 bis 51 durchgeprobt haben. Nicht wahr, Sie bleiben?«

Bei diesen Worten stand er still und indem er mir zutraulich die Hand hinhielt, blickte er mich mit seinen großen schönen Augen, in denen ein eigenthümlich zufriedener Ausdruck lag, so freundlich an, daß ich meine Hand mit lautem Schall in die seinige fallen ließ und meine Freude darüber aussprach, gerade in seinen Weg geführt worden zu sein.

»Das ist brav von Ihnen,« rief er heiter aus, »keine Umstände gemacht, angeboten, angenommen, gerade so, als wenn wir uns noch oben befänden, und wenn sich je zwei Menschen genußreich unterhalten haben, so werden wir es sein, wenn wir bei einer Flasche Wein – doch was sage ich? – bei so viel Flaschen Wein, wie Ihnen gefällt, uns gegenseitig unsere Erlebnisse im Fernen Westen mittheilen!«

Während wir darauf eine kurze Strecke schweigend nebeneinander zurücklegten, betrachtete ich meinen liebenswürdigen Gastfreund von der Seite, und ich muß gestehen, daß ich lange keinem Menschen begegnet war, der einen so günstigen Eindruck auf mich gemacht hatte. Denn trotz seiner äußeren Einfachheit bekundete er nicht nur in jedem Wort, in jeder Bewegung einen Mann von der sorgfältigsten Erziehung, sondern er war auch eine stattliche Erscheinung, und wiewohl auf seinem Antlitz ein sinnender Ernst ruhte, fehlte doch wieder nicht ein besonderer Fug, welcher auf ein heiteres Gemüth, auf ein? unbegrenzte Menschenfreundlichkeit hindeutete.

Sein langer wohlgepflegter Vollbart verlieh seinem Aeußern eine gewisse Würde, seine aufrechte Haltung dagegen und seine braunen wetterzerrissenen Wangen zeugten von Kraft, Gesundheit und von Mäßigkeit; genug, er bot das ansprechende Bild eines westlichen Ansiedlers im besten Sinne des Wortes, eines Ansiedlers, zu dem man leicht und gern Zutrauen faßt und dessen Gastfreundschaft man ohne Scheu, im Gegentheil, mit einer Art von heimathlichem gefühl entgegenzunehmen geneigt ist.

»Sie kommen von St. Charles, wenn ich nicht irre,« begann der Farmer endlich wieder, als wir uns dem Häuschen mit den daran stoßenden Ställen bis auf etwa dreißig Schritte genähert hatten, »Sie müssen hungrig sein, wenn Sie nicht bereits unterwegs angekehrt sind.«[189]

»Angelehrt bin ich nirgends, und da die Mittagszeit bereits vorüber ist, so bitte ich dringend, sich meinetwegen keine Störungen zu verursachen. Sie erinnern sich, wir im Westen sind nicht an bestimmte Mahlzeiten gebunden; wir essen, wenn wir etwas haben, und warten, wenn es uns an Speisen gebricht.«

»Gerade deswegen gestatten Sie mir, Ihnen etwas vorzusetzen. Meine Frau soll es ihnen selbst bereiten, und zwar so, daß Sie noch einmal, recht lebhaft an die Rocky-Mountains erinnert werden, Ja, ja, glauben Sie mir, meine Frau versteht es, ein Stück Rindfleisch auf Kohlen zu rösten und etwas Mark aus einem Beinknochen darüber laufen zu lassen. Jeannette, Jeannette!« rief er sodann in's Haus hinein; »Jeannette, sei doch so gut und komme einmal hervor! Gleich darauf trat uns eine schlanke Gestalt aus der Thür entgegen, und in derselben eine deutsche Hausfrau vermuthend, zog ich meinen Hut, um sie nach deutscher Sitte zu begrüßen.«

Kaum aber hatte ich einen Blick auf ihr Antlitz geworfen, so blieb ich, vor Ueberraschung keines Wortes mächtig, mit dem Hut in der Hand stehen, denn nicht eine Deutsche war es, die vor mir stand, sondern eine Halbindianerin, welche, obwohl die erste Jugendfrische bereits hinter ihr lag, von ganz ungewöhnlichem Liebreiz umflossen war. Nur ihre braun angehauchte Haut, die tiefe Schwärze der nachlässig aufgesteckten lockigen Haare, und die großen dunkeln melancholischen Augen erinnerten an ihre Verwandtschaft mit den Eingeborenen des Landes. Im Uebrigen, in bei Kleidung sowohl, als auch in ihrem Wesen, zeigte sie das Muster einer gebildeten Frau, welche in der getreuen Erfüllung ihrer häuslichen Pflichten ihr größtes Glück, ihre größte Befriedigung findet.

»Jeder Freund meines Mannes ist mir herzlich willkommen,« sagte die schöne Farmerin in reinem, wenn auch etwas fremdländisch, jedoch nichts weniger, als unangenehm klingendem Deutsch, indem sie mir mit einem zutraulichen Lächeln ihre schmale lichtbraune Hand darreichte.

»Und ich bitte um Vergebung, wenn ich irgend welche Störung verursacht haben sollte,« versetzte ich, noch immer den Hut in der Hand.

Mein Gastfreund hatte meine Ueberraschung bemerkt. Offenbar ergötzte er sich an derselben, denn er schlug mich leicht auf die Schulter und dann mit unverkennbarem Stolz auf seine Gattin deutend, rief er aus: »Sie sind gerade vor die rechte Thür gekommen; meine Frau sieht jetzt zwar nicht mehr darnach aus, als ob sie in ihrem Leben viel Büffelfleisch auf Prairieart zubereitet habe, deshalb hat sie aber die alten Kunstgriffe noch nicht verlernt; sorge ich doch dafür, daß sie nicht aus der Uebung kommt, nicht wahr Jeannette?«

Frau Jeannette nickte ihrem Gatten mit einem rührend dankbaren Ausdruck zu, und dieser fuhr darauf fort: »Also meine gute Jeannette, unser Gast ist halb verhungert, zeige ihm daher, was Du vermagst, und glaube mir, ein Stück Fleisch auf echte Mandanenart zubereitet, wird ihm wie ein Gruß aus weiter Ferne erscheinen.«

Frau Jeannette grüßte mich noch einmal mit[190] holder Schüchternheit und verschwand geräuschlos im Hause, und der Farmer wendete sich mir wieder zu.

»Dort ist eine schattige Laube,« begann er zuvorkommend, »die Stuben in meinem Hause find ebenfalls kühl, sogar noch kühler, wählen Sie daher, wo Sie die nächsten Stunden zubringen wollen; aber was fehlt Ihnen?« fuhr er heiter fort, als er gewahrte, daß ich ihn zweifelnd und befremdet betrachtete, denn in meinem Kopf schwirrten die Worte »Mandanenart, Jeannette, Halbindianerin,« wild durcheinander, »erscheint es Ihnen so unbegreiflich, daß aus einem Indianermädchen eine so prächtige deutsche Hausfrau hat werden können?«

»Nein, das ist mir nicht unbegreiflich,« entgegnete ich mit einem forschenden Blick auf das steife Knie meines Gastfreundes, »ich verglich in Gedanken nur die beiden Namen Jeannette und Schanhatta miteinander und fand eine große Ähnlichkeit zwischen denselben.«

Jetzt war an dem Farmer die Reihe zu erstaunen, und gerade sein Erstaunen verrieth mir deutlicher, als es die heiligsten Versicherungen vermocht hätten, daß ich, von einem glücklichen Zufall geführt, wirtlich, wie er gesagt hatte, vor die rechte Thür gekommen sei.

»Was wissen Sie von Schanhatta?« fragte er, mich mit erhöhter Theilnahme anblickend, »lebt denn dort oben das Andenken an die brave Mandanenwaise noch fort, oder hat Ihnen Jemand von mir und meinen Erlebnissen erzählt?«

»Mehr als das, Herr Gustav Wandel,« antwortete ich mit wahrem Entzücken, und unwillkürlich faßte ich nach meiner Kugeltasche, ob ich das Manuscript auch nicht verloren habe, »ja, betrachten Sie mich immerhin ungläubig; die Wege, auf welchen die Menschen geführt werden, sind oft wunderbar. Meine Gesichtszüge haben sich verändert und konnten freilich nicht in Ihrem Gedächtniß bis auf den heutigen Tag fortleben, wie auch Sie mir vollständig fremd geworden sind, doch ist es nicht das erste Mal, daß wir einander begegnen. Wir standen einst sogar auf einem sehr vertrauten Fuß miteinander.«

Statt aller Antwort blickte Wandel mir lange in die Augen. »Ich entsinne mich nicht – nein – ich kann Ihnen nicht begegnet sein« –

»Erinnern Sie sich vielleicht des kleinen, flachsköpfigen unverschämten Herrn vom Jesuitenhofe?«

»Was! Sie der Herr vom Jesuitenhofe?« rief Wandel förmlich verwirrt aus, indem er seine beiden Hände auf meine Schultern legte, »geschehen denn Wunder? Sie wären der Herr vom Jesuitenhofe?«

»Leider verwirklichen sich nur selten die Träume des Kindes,« erwiderte ich ernst, denn auch ich konnte ja so Manches von dem Wechsel des Schicksals erzählen, »ich bin derselbe, der sich einst dem flüchtigen Gustav Wandel in knabenhaftem Uebermuthe als den Herrn vom Jesuitenhofe vorstellte; die glückliche Familie aber, welche Sie damals auf dem Jesuitenhofe begrüßten, schläft zum größten Theil unter dem kühlen Rasen, und wo einst Freunde und Fremde die unbegrenzteste Gastfreundschaft fanden, da finden sie jetzt eine – Gastwirthschaft. Doch lassen wir das, beschäftigen wir uns nur mit Ihnen,« fuhr ich fort, als ich gewahrte, daß Wandel seine Hände von[191] meinen Schultern gleiten ließ und in tiefes wehmüthiges Sinnen versunken vor sich auf den Boden starrte; »ich habe Ihnen etwas Erfreuliches mitzutheilen, was Sie noch mehr überraschen wird.«

»Kommen Sie nach der Laube,« fuhr Wandel, plötzlich auf, indem er seinen Arm unter den meinigen schob und mich mit sich fortzog; »ein guter Gott hat Sie hierher gefühlt, und lein Zufall war es, der Ihre Schritte lenkte. Fort lasse ich Sie für's Erste nicht wieder, und wenn Sie mir wirklich eine Freude bereiten wollen, dann schalten und wallen Sie so auf meinem Eigenthum, als wenn Sie der Herr hier wären. Gott im Himmel! daß mir der Trost zu Theil wird, mit Jemand zusammenzutreffen, den ich einst dort drüben kannte,« fügte er, wie zu sich selbst sprechend, hinzu, und schweigend und von den verschiedenartigsten Gefühlen bewegt, legten wir die kurze Strecke bis zur Laube zurück.

Nachdem wir uns im Schatten der dicht verschlungenen Weinranken niedergelassen hatten, nahm ich zuerst wieder das Wort.

»Die Mandanenwaise hat also an Ihrer Seite den Lohn für ihre hingebende Liebe und Treu? gefunden?« fragte ich, Wandel aus seinen Sinnen wachrufend.

»Seit fast zwölf Jahren sind wir verheirathet,« antwortete er freundlich emporschauend, »seit fast zwölf Jahren ist sie mir Schülerin, Freundin und Gattin, seit zehn Jahren auch Mutter unserer einzigen lieblichen Tochter. Wer sie jetzt sieht, der glaubt nicht, daß ich sie einst als verlassene, scheue Waise unter meinen Schutz nahm. Aber sie heißt nicht Schanhatta; Schanhatta ist nur die indianische Aussprache des Namens Jeannette, der ihr von ihrem Vater beigelegt wurde.«

»Sie glauben nicht, welche warme Theilnahme ich für Sie und Ihr Geschick gehegt habe,« versetzte ich, denn ich konnte kaum noch die Zeit erwarten, in welcher ich dem ehemaligen Trapper seine längst für verloren gehaltene Handschrift vorgelegt haben würde, »daß Sie nach Ihrer Trennung von den Dalefield's von der Insel entkommen sein mußten, reimte ich mir Wohl zusammen, doch was weiter aus Ihnen geworden, bestrebte ich mich vergeblich zu ergründen. Ich war jetzt auf dem Wege, Kate aufzusuchen, um von ihr das Nähere über Sie zu erfahren« –

»Sie haben mein Manuscript gefunden!« unterbrach mich Wandel jetzt, indem er emporsprang und, vor mich hintretend, seine Hände wieder auf meine Schultern legte.

»Wenn dies Ihr Manuscript ist, dann habe ich es allerdings gefunden,« entgegnete ich, die Papierrolle hervorziehend und, nachdem ich die Umhüllung von derselben entfernt hatte, sie Wandel überreichend.

»Mein Manuscript, die Arbeit mancher einsamen Stunde. O, welche Erinnerungen knüpfen sich daran,« sagte er bewegt, indem er die Rolle mit zitternden Händen auseinanderschlug und demnächst eine Thräne, welche ihm die Rührung in die Augen getrieben hatte, von seiner Wange entfernte.

Dann begann er zu lesen; es war eine Stelle im ersten Theil und offenbar Johanna, seine Jugendliebe, betreffend, denn nachdem er mit der ersten Seite zu Ende gekommen, rollte er das Ganze mit einer[192] hastigen Bewegung wieder zusammen. »Warum Wehmuth zu der Freude der jetzigen Stunde mischen?« versetzte er tief aufseufzend, »Trauer wie Freude, jedes muß seine Zeit haben, und der heutige Tag, an welchem ich zwei alte liebe Freunde wieder gefunden – diese Papierrolle betrachte ich ja ebenfalls als meinen Freund – soll nur der Freude geweiht sein. Aber sagen Sie mir, wie ist es Ihnen gelungen, dem schrecklichen Blackbird, so hieß der Indianer, in dessen Hände ich mein Manuscript zurücklassen mußte, diesen Schatz zu entreißen?«

»Blackbird ist bereits seit Jahren todt; seinen an der Weißen Locke nicht zu verkennenden Skalp sah ich an dem Medicinranzen eines Ottoe-Kriegers hängen.«

»Also doch gewaltsam um's Leben gekommen? Nun, er hat sein blutiges Ende hundertmal verdient; und dennoch bedauere ich ihn, denn er hat, natürlich ohne es zu wollen, mir einen großen, einen unberechenbaren Dienst geleistet. Das Manuscript befand sich wohl in demselben Medicinbeutel, an Welchem Blackbird's Skalp befestigt war?«

»In demselben Medicinbeutel; der Ottoe hatte beide Theile zugleich erbeutet,« antwortete ich, und sogleich begann ich zu schildern, auf welche Weise es mir gelungen war, die Rolle in meinen Besitz zu bringen.

Meine Erzählung ergötzte Wandel im höchsten Grade; doch wenn er über die List, welche ich anwendete, um einen Blick in Wakitamone's Heiligthum zu werfen, herzlich lachte, so drückte er mir nicht minder herzlich seine Dankbarkeit dafür aus, daß ich, nach Lesung seines Manuskriptes, mir so viel Mühe gegeben habe, von ihm und Schanhatta eine Spur zu entdecken.

Als ich geendigt, blickte Wandel mir wieder eine Weile sinnend in die Augen. »Es ist seltsam,« sagte er dann, wie im Selbstgespräch, »als ich Sie an der Gartenpforte begrüßte, wer hätte da geahnt, daß Sie mit meiner Lebensgeschichte, ja noch mehr, mit meinen verborgensten Herzensregungen fast ebenso vertraut seien, wie ich selbst? Ein eigenthümliches Gefühl beschleicht mich bei diesem Gedanken, und weit entfernt davon, zu bedauern, daß Sie alle Geheimnisse meiner Vergangenheit, die ich sonst nicht auf der Zunge zu tragen pflege, so genau kennen, ist mir, als seien Sie mir dadurch nur um so lieber, meinem Herzen um so näher gerückt worden.«

»Wenn ich nun Ihre Lebensgeschichte bis in die kleinsten Einzelheiten kenne, wenn ich glücklich genug gewesen bin, Ihnen, zum Beweise dafür, Ihr seit Jahren verloren geglaubtes Manuscript überreichen zu können, habe ich dadurch vielleicht das Recht erworben, auch nach dem Theil Ihrer Erlebnisse fragen zu dürfen, welcher zwischen dem Schluß Ihrer aufgezeichneten Nachrichten und der Gründung Ihres häuslichen Herdes liegt? Sie haben einige Andeutungen mit Bezug auf diesen Zeitraum fallen lassen, welche die Vermuthung in mir erwecken, daß es Ihnen nicht vergönnt war, Ihr Winterquartier, in welchem Sie an Ihrer Wunde darniederlagen, unangefochten mit dieser Farm zu vertauschen.«

»Sie haben nicht nur ein Recht, danach zu fragen,« erwiderte Wandel, mir die Hand freundschaftlich[193] drückend, »sondern ich fühle auch die Verpflichtung, das, was Sie über mich wissen, gleichsam zu einem Abschluß zu bringen; und der am wenigsten wunderbare Theil meiner Erlebnisse ist es wahrlich nicht, der mir noch zu erzählen bleibt. Aber jetzt nicht, nein, jetzt nicht, mein lieber Freund; ich wäre nicht im Stande dazu. Wir müssen vorher vertrauter mit einander weiden; Sie müssen mir von sich erzählen und von unserer gemeinsamen Heimath; ein Austausch von Gedanken und Ideen muß vorher stattgefunden haben, und dann, wenn ich mich erst daran gewöhnt habe, Sie, den ich eben noch als einen fremden Wanderer willkommen hieß, als einen Freund zu betrachten, vor dem ich nichts geheim zu halten brauche, wenn ich mich ferner so recht in meine Lage von damals hineingedacht habe, dann, ja dann Will ich einen Blick auf die letzte Seite des Manuscriptes werfen und gerade so weiter erzählen, als ob ich noch an jenem stachen Stein säße und dem Papier meine Gedanken, meine Empfindungen und meine Erlebnisse anvertraute.«

»Einverstanden, von ganzem Herzen einverstanden,« entgegnete ich schnell, »ich begreife, Sie können unmöglich in der ersten Viertelstunde unserer Bekanntschaft in der Stimmung sein, zu erzählen; aber ich bin geduldig und zugleich zu sehr gespannt, als daß ich mich von Ihrem Grund und Boden entfernen möchte, ohne den Schluß des Romans Ihres Lebens erfahren zu haben.«

»Das sollen Sie auch nicht, ich verspreche es; nur müssen Sie mir das Gegenversprechen leisten, es nicht als eine Mahnung zum Aufbruch betrachten zu wollen, wenn ich früher, als wir Beide vielleicht in diesem Augenblick denken, mit der Lösung meines Versprechens beginne.«

Eine scherzhafte Antwort schwebte mir auf den Lippen, als Schanhatta Plötzlich in der Laube erschien, um den kleinen Gartentisch mit einem saubern Tuch zu decken und die übrigen Vorrichtungen zu einem ländlichen Mahle zu treffen. Sie benahm sich dabei mit einem Anstände, der von der sorgfälligsten Erziehung zeugte, und mit einer Grazie, wie sie wohl angeboren, aber nicht anerzogen werden kann.

Aufmerksam und erfüllt von dem regsten Interesse, betrachtete ich diejenige, die ich bereits so lange aus Wandel's Schilderungen kannte. Ich vermochte mich kaum zu überreden, daß ich wirklich Schanhatta, die Mandanenwaise, welche meiner Phantasie so oft als das Urbild einer Naturschönheit im grellfarbigen indianischen Schmuck vorgeschwebt hatte, vor mir sehe, Schanhatta, jenes kühne Mädchen mit ihren in ahnungsvollem Dunkel schlummernden edlen Herzensregungen, welche die Liebe in's Leben rufen und demnächst so mächtig entwickeln sollte, Schanhatta, jene treue Gefährtin des einsamen Fallenstellers auf seinen mühevollen Wanderungen.

Und dennoch war sie es; die hellbraune Farbe ihrer Haut, die prächtigen glänzenden Haare verriethen es allein schon. Sonst suchte man aber vergeblich an der einfach, aber mit Sorgfalt und Sauberkeit gekleideten Frau nach hervortretenden indianischen Merkmalen; es sei denn, man hätte beobachtet, wie ihre sanften, dunkeln Augen beständig fragend die Blicke ihres Gatten suchten und dadurch, wenn auch[194] frei von allem Zwang und strahlend im Glänze des Stolzes und der Liebe, an die Unterwürfigkeit der indianischen Frauen gegen ihre Eheherren und Gebieter erinnerten.

Doch dieses fast ängstliche Forschen nach den leisesten Wünschen ihres Gatten, und dieses Trachten, denselben stets zuvorzukommen, berührte nicht etwa unangenehm, im Gegentheil, es schmückte sie mit einem unvergleichlichen Zauber, und wohl vermochte ich mir Wandel's Versicherung: »daß er zu glücklich sei, um auch nur auf kurze Feit seine Häuslichkeit zu verlassen,« zu erklären.

Und dabei sprach Frau Schanhatta deutsch, allerdings mit scharfem ausländischem Accent, allein etwas Reizenderes konnte man nicht hören, als wenn sie mit ihrer tiefen wohlklingenden Stimme sich bemühte, die schwereren Worte richtig auszusprechen, und die traulichen Scherzreden ihres Gatten mit einem süßen geräuschlosen Lachen lohnte.

Geschäftig, als wäre sie in einer deutschen Wirthschaft geboren und erzogen worden, trug sie die von den landesüblichen Gerichten begleiteten, nach Prairieweise gerösteten Fleischschnitten auf, und ebenso geschäftig beeilte sie sich, den Winken ihres Gatten folgend, einige besonders bezeichnete Flaschen, des edlen Kataubaweins herbeizuschaffen.

Dann aber setzte sie sich zwanglos zu uns hin, und nachdem sie erfahren, auf welche Weise ich Kenntniß von ihrer und Wandel's Vergangenheit gewonnen, betheiligte sie sich frei an der Unterhaltung, welche vorzugsweise das betraf, was das Manuscript enthielt. Doch auch zu meinen eigenen Erlebnissen sprangen wir gelegentlich über, und längere Zeit verweilten wir dann bei unserer fernen Heimath mit so manchen theuren Gräbern, und dem lieben, lieben Vater Rhein mit seinen rebenbekränzten Ufern.

Ach, das waren Stunden, wie sie mir auf meinen Wanderungen nicht oft geboten wurden. Sie entflohen, wie ebenso viele Minuten, aber sie hinterließen eine unauslöschliche schöne Erinnerung für das ganze Leben. –

Um die Mitte des Nachmittags wurde das eifrige Gespräch, welchem wir uns hingegeben hatten, auf eine liebliche Weise unterbrochen. Es war, als ein wunderbar schönes zehnjähriges Mädchen, noch ganz erhitzt von dem weiten Schulweg, zu uns in die Laube sprang und mit holdem, kindlichem Wesen zuerst die Mutter und dann den Vater begrüßte, und mir demnächst als Johanna, die Tochter des Hauses vor gestellt wurde.

Verwundert betrachtete das Kind den fremden Mann in dem merkwürdig befransten Lederrock; als es aber gewahrte, daß die Eltern mit demselben auf so freundschaftlichem Fuße standen, da duldete es gern, daß ich die schwarzen Locken von seiner weißen erhitzten Stirne strich, recht lange in seine großen, blauen unschuldvollen Augen schaute und schließlich einen Kuß auf die kleinen zierlichen, etwas aufgeworfenen frischen Lippen drückte.

»Sie haben sich nicht über das Geschick zu beklagen,« sagte ich gedankenvoll zu meinem Gastfreunde, indem ich meine Blicke im Kreise herumsendete und mich an dem Ausdruck glücklicher Zufriedenheit weidete, die so verständlich aus jedem einzelnen Antlitz sprach.[195]

»Bewahre mich Gott, daß ich mich jemals durch eine Klage versündige,« entgegnete Wandel mit dem ihm eigenthümlichen Ernst; »duftende Blumen und schwer verletzende Dornen durchweben das menschliche Leben; wohl Demjenigen, dem es von einem freundlichen Geschick beschieden wird, daß die Tage des Glücks heilend und lindernd auf die tief geschlagenen Wunden einwirken und sie allmälig schließen. Mögen immerhin Narben zurückbleiben, sie schmerzen nicht mehr; im Gegentheil, diese Narben sind die heilige Verbindungskette zwischen uns und denjenigen, denen wir einst in treuer Liebe zugethan waren und die nur um eine kurze Spanne Zeit uns voraus in eine andere Welt hinübergingen.«

Quelle:
Balduin Möllhausen: Die Mandanenwaise. In: Deutsche Roman-Zeitung, 2. Jg., Band 3, Berlin 1865, S. 185-196.
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Die Mandanenwaise
Die Mandanen-Waise. Erzählung aus den Rheinlanden und dem Stromgebiet des Missouri. Roman
Die Mandanenwaise
Die Mandanenwaise. Erzählung aus den Rheinlanden und dem Stromgebiet des Missouri von Balduin Möllhausen

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