2.

[65] Peter Swyn, der vornehmste Achtundvierziger zu seiner Zeit, ein Mann fein im Rat und frech in der Tat, brachte es dahin, daß auf den Morgen Land ein Sechsling Schatzung mehr gelegt ward, die vorhin nur ein Schilling gewesen. Deswegen wurden alle Leute auf ihn erbittert und ein ganzes Jahr lang hat er sich in seinem Hause zu Großlehe verborgen gehalten. Eines Tages aber wagte er sich zu seinen Kleiern aufs Feld, setzte sich aber aus Vorsicht zu Pferde. Doch kaum kam er auf den Acker, so sprangen die Kerle aus dem Graben und ermordeten ihn. Der Acker ist der, der zwei Wreden östlich von Lehe an dem Quer- und Gooswege rechter Hand liegt, und wo noch bis auf diesen Tag der große Stein steht, da ist die Stätte.


Harms, Gnomon S. 176. 2. Aufl., aus mündlicher Quelle.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 65.
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