2.

[258] Als mein Großvater in Blans auf Sundewitt noch lebte, sagte ein Mann, erzählte er mir oft von dem schwarzen Tod, von dem sein Urgroßvater ihm gesagt hatte. Zu der Zeit seien die Toten wie Garben auf Wagen geladen und so in eine Hölzung zum Begraben, oder aus dem Wege in eine große Grube geschafft worden. Auf einem solchen Totenwagen sei auch einmal ein Mädchen gewesen, die sei unterwegs wieder lebendig geworden, habe mit den Armen hervorgelangt, einen von einem Baume herabhangenden Zweig ergriffen und so sich von den Toten gerettet; darauf sei sie wieder ins Dorf zurückgegangen. Und diese wäre nachher seines Urgroßvaters Frau geworden.


Durch Herrn Schullehrer Dues. – Dieselbe Sage auch in Holstein und anderswo.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 258.
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